Aufgaben der Qualitätssicherung bei Validierungen - Sichtweise der FDA
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4./5. Dezember 2024
Interpretationen der CGMP-Regeln der FDA lassen sich oftmals, neben Guidelines, auch aus Warning Letter herauslesen. Ein aktueller Warning Letter beschreibt, die Erwartungshaltung der FDA an die Qualitätssicherung (Quality Control Unit) unter anderem bei Validierungen.
Mit Bezug auf 21 CFR 211.22 kritisiert die FDA im Warning Letter, dass die Qualitätssicherung Ihrer Verantwortung nicht nachkommt, sicher zu stellen, dass Arzneimittel entsprechend den CGMP-Vorgaben gefertigt werden. Sie versteht darunter, dass schriftliche Vorgaben zu den Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Qualitätssicherungseinheit vorhanden sein müssen. Diese sollen zeigen, dass die Qualitätssicherungseinheit auch die "Autorität" hat, um qualitätsbezogene Funktion, die Einfluss auf die Produktqualität haben, zu überwachen.
Und darunter fällt auch das Prozessmonitoring, das zeigt, dass die Prozesse stabil sind und konsistent Qualitätsprodukte liefern. Zu diesem Punkt nimmt die FDA Bezug auf den 21 CFR 211.100 (a). Angemahnt wird hier insbesondere die fehlende Stufe 3 im Prozesslebenszyklus der FDA, die "Continued Process Verification".
Als weitere (fehlende) Verantwortung der Qualitätssicherungseinheit kritisiert die FDA im Warning Letter, schriftliche, validierte, überprüfte und freigegebene Reinigungsprozesse. Diese müssen in der Lage sein, bei Anlagen, die mit mehreren unterschiedlichen Produkten belegt sind ("nondedicated"), Rückstände von den produkteberührenden Oberflächen zu entfernen. Bezug nimmt die FDA hier auf 21 CFR 211.67 (b).
Mit Bezug auf denselben Paragraphen kritisiert die FDA auch fehlende Wartungsprozedere. Auch diese müssen schriftlich etabliert , überprüft und freigegeben sein, um robuste Gerätebetriebszustände zu ermöglichen.
Im Detail möchte die FDA eine Übersicht über das Validierungsprogramm und Zeitschienen für die process performance qualification (PPQ)-Läufe jedes einzelnen Produktes sehen. Ferner erwartet die FDA ein datenbezogenes und wissenschaftlich belegbares Programm hinsichtlich der Prozessvariabilitäten.
Ebenfalls angemahnt wird ein Reinigungsvalidierungsprogramm mit besonderer Betonung auf worst case Bedingungen hinsichtlich:
- Arzneimittel mit höheren Toxizitäten
- Arzneimittel mit höheren Wirkstoffgehalten
- Arzneimittel mit niedriger Löslichkeit im Reinigungsagenz
- Arzneimittel mit Eigenschaften, die sie schwierig zu reinigen machen
- Swabprobenahmestellen zu Orten, die am schwierigsten zu reinigen sind
- Standzeit vor der Reinigung
Ebenfalls fordert die FDA eine Aktualisierung des Change Management Systems im Hinblick auf die Einführung neuer Herstellgeräte und neuer Produkte.
Als Hilfestellung, um mehr Informationen über die Aufgaben der Qualitätssicherungseinheit zu erhalten, empfiehlt die FDA ihre Leitlinie Quality System Approach to Pharmaceutical CGMP Regulations.
Sie finden den gesamten Warning Letter auf der FDA-Webseite.