cGMP Qualifizierung/Betrieb von Wassersystemen

Wassersysteme gehören zu den wichtigsten Systemen in der Pharmaindustrie. Welche GMP-Anforderungen werden an die Qualifizierung und an den Betrieb dieser Anlagen gestellt? In den US-amerikanischen GMP-Regeln (21 Code of Federal Regulation (CFR) 210/211) findet sich wenig Konkretes hierzu. Ein Guide to Inspection für FDA Inspektoren stammt noch aus den frühen neunziger Jahren. Was erwartet die FDA aber heute? Ein aktueller Warning Letter gibt Aufschluss.

Mit Hinweis auf 21 CFR 211.63 wurde das Wassersystem eines pharmazeutischen Herstellers hinsichtlich Design, Kontrolle, Wartung und Monitoring kritisiert. Neben Sanitisierungsmängeln wurden insbesondere mehrere "tote Enden" ("dead legs") und nichtbündige Verbindungen angemerkt.

Angemerkt wurde ebenfalls, dass Burkholderia cepacia-Funde in Rinse-Proben von Herstellungsausrüstung gefunden wurden. Als Kontaminations-Quelle wurde das Wassersystem identifiziert. Weiterführende Probenahmen zeigten die Vorbehandlung des Wassers und das Verteilsystem als ursächlich an.

Die Firma produziert Zäpfchen und orale Lösungen und bis vor kurzem auch nasal anzuwendende Lösungen.

Die Antwort auf die FDA-Findings

Als Antwort auf die "Findings" formulierte die Firma, dass das Design des Rohrleitungssystems und "Fittings" zusammen mit den "dead legs" zur Kontamination beitragen. Die Anlage werde abgebaut und durch ein neues System ersetzt werden. In der Zwischenzeit soll mit einem "Interims-Wassersystem" gearbeitet werden. 

Forderungen der FDA

Die FDA fordert in diesem Fall, dass für das Interims-Wassersystem Maßnahmen getroffen werden müssen, die zeigen, dass die Interimsanlage spezifikationskonformes Wasser produziert. Ferner möchte die FDA ausreichend detaillierte Informationen zum Design, sowohl für das Interims- als auch das Ersatz-Wassersystem, und zum Plan für das Monitoring und die Wartung jedes der Systeme. Zusätzlich möchte die FDA noch einen umfassenden CAPA-Plan, der mindestens

  • einen technischen Plan des Wassersystems mit der Identifizierung aller Ausrüstung und deren Konstruktionsmaterialien umfasst;
  • ein Programm, das die Effektivität  der laufenden Kontrolle, der Wartung und des Monitorings des Systems im Hinblick auf Wasserspezifikationen zeigt;
  • geänderte Prozedere, bedingt durch die die Aktualisierung des Wassersystems (mindestens zur Probenahme bzgl. mikrobiologischer Keimzahl und mikrobiologischer Identifizierung), enthält;
  • Validierungsberichte für das neue Wassersystem, einschließlich Validierungsplan, alle Testergebnisse und dem finalen Ergebnis bereitstellt; 
  • alle Produkte auflistet, die mit dem Interim-Wasser-System gefertigt werden sollen (mit Unterscheidung in wässrige und nicht-wässrige Darreichungsformen).

Sie finden den gesamten Warning Letter auf der FDA-Website.

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