Containment: Was ist der Unterschied zwischen OEB und OEL
Seminarempfehlung
26.-28. November 2024
Bei der Herstellung, in der mit potenziell gefährlichen Substanzen umgegangen wird, spielen Konzepte wie Occupational Exposure Bands (OEB) und Occupational Exposure Limits (OEL) eine entscheidende Rolle für die Sicherheit der Mitarbeiter. Die beiden Begriffe, OEB und OEL, werden dabei oft synonym verwendet, aber es gibt klare Unterschiede.
Was bedeutet OEB?
OEB steht für Occupational Exposure Bands (OEB). Dies ist eine Methode zur Klassifizierung von Substanzen basierend auf ihrem Gefahrenpotenzial bzw. ihrer Toxizität, insbesondere in Bezug auf die inhalative Exposition. OEBs werden meist auf einer Skala von 1 bis 5 klassifiziert, wobei OEB 1 für Substanzen mit dem geringsten Gefahrenpotenzial steht und OEB 5 für Substanzen mit dem höchsten Gefahrenpotenzial. Die OEB Bänder sind nicht genormt, sondern werden von Firmen selbst definiert, so dass es zu Abweichungen kommen kann, was wichtig für externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist, die mit Containment-Bereichen verschiedener Firmen zu tun haben. Eigentlich sollten OEBs besser iOEBs gennant werden, für internal Occupational Exposure Bands.
In der Praxis ist mit der Angabe der OEBs eine schnelle und einfache Klassifizierung möglich, die für die Mitarbeiter/innen sofort verständlich. Dies ist sicher, als z.B. eine Angabe von z.B. 10-100 µg/m3, wenn ein neues Produkt in den Betrieb kommt und Schutzmaßnahmen erläutert werden. "Wir bekommen ein OEB 4 Produkt ins Haus", ist einfacher als ein "1-10 µg/m3 Produkt".
Was bedeutet OEL?
Occupational Exposure Limits (OEL) sind quantifizierte Grenzwerte für die zulässige Exposition von Mitarbeitern gegenüber gefährlichen Substanzen während ihrer Arbeit. Diese Grenzwerte werden meist in ppm oder µg/m3 bzw. mg/m³ angegeben und basieren auf den toxischen Daten der Substanz sowie auf dem aktuellen Kenntnisstand über mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit. OEL werden von verschiedenen Organisationen und Behörden festgelegt, wie zum Beispiel der American Conference of Governmental Industrial Hygienists (ACGIH), dem European Medicines Agency (EMA) oder der Occupational Safety and Health Administration (OSHA).
Unterschiede zwischen OEB und OEL
Obwohl OEB und OEL beide dazu dienen, die Exposition von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen gegenüber gefährlichen Substanzen zu kontrollieren, gibt es wichtige Unterschiede:
- Klassifizierung vs. Quantifizierung: OEB klassifizieren Substanzen nach ihrem Gefahrenpotenzial, während OEL quantifizierte Grenzwerte für die Exposition festlegen.
- Subjektivität vs. Objektivität: Die Klassifizierung einer Substanz nach einem OEB kann subjektiver sein und auf einer umfassenden Bewertung verschiedener Faktoren basieren, während ein OEL auf objektiven wissenschaftlichen Daten und Schwellenwerten beruht.
- Anwendungsbereich: OEB werden häufig verwendet, um das Risiko von Expositionen in frühen Entwicklungsstadien oder bei begrenzten Informationen zu bewerten, während OEL als spezifische Richtlinien zur Einhaltung von Expositionsgrenzen in der Praxis dienen.
Hier ein Beispiel, um dies zu veranschaulichen: ein neuer Wirkstoff in der Entwicklung wird aufgrund begrenzter toxikologischer Daten vorläufig als OEB 4 klassifiziert, was auf ein hohes Gefahrenpotenzial und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen hinweist. Basierend auf späteren Studien und Analysen wird ein OEL von 1 ppm festgelegt, um die Exposition der Mitarbeiter zu begrenzen, basierend auf den spezifischen Toxizitätsdaten.
Während also OEBs Substanzen nach ihrem Gefahrenpotenzial in Bändern oder Bereichen klassifizieren, legen OELs quantifizierte Grenzwerte für die zulässige Exposition von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen fest. Beide Konzepte ergänzen sich und sind entscheidend, um die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden durch eine angemessene Expositionskontrolle zu gewährleisten.