Contract Manufacturing als Thema in einem neuen Warning Letter
Seminarempfehlung
26./27. November 2024
Wie werden Arzneimittel-Medizinprodukt-Kombinationen reguliert?
Die Themen Lieferantenqualifizierung, Verträge und Quality Oversight sind nicht neu. Sie sind Teil des Pharmazeutischen Qualitätssystems (PQS). Auch in anderen Branchen sind diese Aufgaben ein unverzichtbarer Bestandteil des Lieferantenmanagements und der Zusammenarbeit. Es ist daher überraschend, dass dies immer noch zu Beobachtungen bei GMP-Inspektionen führt. So geschehen jetzt bei einem Unternehmen in den USA, das von der US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA inspiziert wurde. Die FDA hat nun einen so genannten Warning Letter veröffentlicht.
Das inspizierte Unternehmen Sircle Laboratories arbeitet wie viele andere Unternehmen auch mit Auftragsherstellers (Contract Manufacturing Organisations, CMOs) zusammen. Allerdings fehlt dem Unternehmen laut FDA der nötigen Übersicht und an Verfahren zum Umgang von CMOs.
So bemängelt die FDA, dass das Unternehmen versäumt hat, selbst festgelegte Verfahren (SOPs) sowie die in Qualitätsvereinbarungen (Quality Agreement, QA) dokumentierten Verpflichtungen einzuhalten. Beispiele sind:
Unzureichende Quality Oversight
CMOs wurden nicht angemessen beaufsichtigt und kontrolliert, was dazu geführt hat, dass "minderwertige CMOs" eingesetzt wurden. Ein CMO hat selbst einen Warning Letter erhalten wegen Versäumnissen in der Produktion (time limits) und bei der Untersuchung von Ergebnissen außerhalb der Spezifikation (OOS). Sircle Laboratories hatte hier aber nicht adäquat reagiert und keine rückwirkende Überprüfung durchgeführt. Die FDA erwartet nun einen umfassenden Bewertungsplan, "um sicherzustellen, dass die Lieferanten angemessen qualifiziert sind und eine angemessene Aufsicht aufrechterhalten wird".
Unzureichende Anweisungen und deren Befolgung
Es wurde versäumt, angemessene schriftliche Verantwortlichkeiten und Verfahren für die Überprüfung der von CMOs hergestellten Chargen festzulegen. Entsprechende Chargenprotokolle des CMO wurden nicht überprüft, obwohl dies eigentlich vorgesehen war. Wie die Freigabe von Arzneimitteln von CMOs erfolgen soll, war nicht definiert.
Nichteinhaltung der Änderungskontrollverfahren (Change Control)
Im gleichen Warning Letter bemängelte die FDA auch die Change Control Verfahren im Unternehmen, z.B. bei Reklamationen und bei der Kennzeichnung von Arzneimitteln.