Elemental Impurities - eine Datenbank soll die Risikobewertung von Wirk- und Hilfsstoffen erleichtern

Die im Dezember 2014 veröffentlichte ICH Q3D Guideline on Elemental Impurities enthält umfangreiche Vorgaben zur Kontrolle von insgesamt 24 Elementen (21 Metalle, 3 Halbmetalle), die als Verunreinigungen in Arzneimitteln vorhanden sein können. Als Hauptquellen kommen

  • Wirkstoffe
  • Hilfsstoffe (einschl. Wasser)
  • Prozesshilfsmittel und Katalysatoren 
  • Produktionsausrüstung
  • Behältnis- und Verschlusssysteme

in Betracht. Die ICH Q3D Leitlinie fordert eine Risikobewertung in Bezug auf das Vorhandensein metallischer Verunreinigungen in den verschiedenen Darreichungsformen unter Berücksichtigung der jeweiligen Grenzwerte. Dabei sind die hauptsächlichen Einflussfaktoren einzubeziehen (siehe Fishbone-Diagramm auf S. 6 der Leitlinie). Die in einer umfassenden Analyse identifizierten Risiken sind dann sinnvoll und begründbar zu kategorisieren.

Die Datenlage zu den Gehalten an metallischen Verunreinigungen beispielsweise in Hilfsstoffen (hierzu gibt es eine von der FDA durchgeführte Studie) oder zu migrationsfähigen Verunreinigungen in Behältnis-/Verschlusssystemen (hierzu existiert ein Literatur-Review im PDA Journal of Pharmaceutical Science and Technology) ist eher dünn und die Informationsquellen nur durch aufwändige Recherchen zu finden. Der größte Schatz an Informationen befindet sich in den Datenbeständen verschiedener Pharma- und Wirkstofffirmen, die bereits analytische Studien durchgeführt haben.

Um diese Daten und Informationen zusammenzuführen und in Form einer Datenbank allen interessierten Firmen zur Verfügung zu stellen, haben sich Vertreter von insgesamt 8 namhaften Pharmafirmen zu einem "Elemental Impurities Pharma Consortium" zusammengeschlossen. Diese Gruppe hatte sich nach einem Kongress zu "Elemental Impurities", der von der Joint Pharmaceutical Analysis Group (JPAG) im Oktober 2013 ausgerichtet wurde, gebildet.

Die Datenbank, die derzeit unter Federführung des EI Pharma Consortiums aufgebaut wird, enthält mittlerweile analytische Daten zu Element-Verunreinigungen aus über 100 unterschiedlichen Materialien (pharmazeutische Hilfsstoffe, Farbstoffe etc.), die von anderen Firmen zur Verfügung gestellt wurden. Diese Daten sind anonymisiert, so dass interessierte Nutzer der Datenbank die jeweilige Herkunft der Informationen nicht erkennen können.

In dem Maße wie diese Datenbank anwächst, steigt auch der Benefit für die Nutzer, also für die Firmen, die eine der wichtigsten Forderungen der Leitlinie ICH Q3D, die Durchführung einer Risikobewertung, umsetzen müssen. Der zeitliche Rahmen hierfür ist eng: die Bestimmungen der ICH Q3D sind für neu zuzulassende Arzneimittel ab Juni 2016 und für bereits zugelassene Arzneimittel ab Dezember 2017 einzuhalten (siehe auch unsere News zu den praktischen Hinweisen der "Industry Coalition" zur Kontrolle metallischer Verunreinigungen in Wirk- und Hilfsstoffen vom 20 April 2015).

Hinweis: Auf dem Impurities Forum vom 16. - 18. Juni 2015 in Prag erhalten Sie weitere Informationen zu diesem Thema. Andrew Teasdale, einer der Initiatoren des Consortiums, wird über die Datenbank und die Möglichkeiten der Nutzung berichten.

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