EMA Guideline zu gentechnisch veränderten Zelltherapien aktualisiert

Kein Bereich der Entwicklung von neuen Therapien bzw. Arzneimitteln schreitet so schnell voran wie di e Entwicklung der Advanced Therapy Medicinal Products (ATMP).  Gerade der Bereich, der mit gentechnisch veränderten Zellen arbeitet, verdient hier besondere Aufmerksamkeit, inklusive der chimären Antigenrezeptor (CAR)-T-Zelltherapien. Danach benötigen entsprechende Leitlinien regelmäßige Updates.
Die EMA sagt dazu: "Es wird anerkannt, dass es sich um einen Bereich handelt, der sich in ständiger Entwicklung befindet, und die Leitlinie sollte gegebenenfalls auf jedes neue Produkt angewendet werden."

Deshalb hat die EMA ihren Leitfaden "Guideline on quality, non-clinical and clinical aspects of medicinal products containing genetically modified cells" im November 2020 aktualisiert, der dann ab 01. Juni 2021 in Kraft tritt. Damit werden die bisherigen Empfehlungen zur Qualität, zu nicht-klinischen und klinischen Aspekten sowie zur Pharmakovigilanz und Umweltrisikobewertung im Zusammenhang mit Arzneimitteln mit gentechnisch veränderten Zellen aktualisiert. Diese stammten noch aus einer Zeit, bevor das entsprechende erste  Arzneimittel mit gentechnisch veränderten Zellen zugelassen wurde.

Inhalt

Im vorliegenden Leitfaden findet der Leser neben der Definition der wissenschaftliche Grundsätze auch Empfehlungen für die Entwicklung und Bewertung und Zulassungseinreichung  von Arzneimitteln, die gentechnisch veränderte Zellen enthalten, die zur Anwendung am Menschen bestimmt sind. Dabei liegt ein Fokus auf Qualität, ein weiterer auf den nicht-klinischen Aspekten und ein dritter auf der Sicherheit und Wirksamkeit. Bezüglich der Qualität befasst sich der Leitfaden mit den spezifischen Anforderungen an die genetische Veränderung der Zielzellpopulation und an das, aus dem Herstellungsprozess resultierende, gentechnisch veränderte zelluläre Arzneimittel. Die nichtklinischen Studien für den Wirksamkeitsnachweis und die Biodistribution des Produkts sind Inhalt des zweiten Bereiches, also auch Themen wie die Identifizierung von Zielorganen, Ermittlung der Dosierungen für die klinischen Studien, Verabreichungsweg und vieles mehr.  Der nicht-klinische Abschnitt wurde außerdem um einen speziellen Abschnitt (6.3) zu den wissenschaftlichen Grundsätzen und Leitlinien für CAR-T-Zell- und TCR-Produkte, zellbasierte Produkte aus induzierten pluripotenten Stammzellen und zellbasierte Produkte aus dem Genome Editing ergänzt. Aber auch Fragestellungen der klinischen Prüfungen oder Pharmakovigilanz werden im weiteren von der Leitlinie erfasst.

Der Leitfaden versucht dabei die aktuellen Erkenntnisse und Erfahrungen zu berücksichtigen, auch in Hinblick auf Ausgangsmaterialien (auch unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf Reagenzien/Werkzeuge für das Genome´-Editing), Vergleichbarkeit und Validierung.

Bereits während der Kommentierung des Entwurfs des Leitfadens wurde deutlich, dass für dieses Feld der neuartigen Therapien eine regelmäßige Aktualisierung des Leitfadens von Nöten sein wird, um dem sich ständig ändernden Stand von Wissenschaft und Technik gerecht zu werden.

Weitere Details entnehmen Sie bitte direkt dem Leitfaden "Guideline on quality, non-clinical and clinical aspects of medicinal products containing genetically modified cells" der EMA.

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