Endprodukt-Prüfung versus Prozessvalidierung

Endprodukt-Prüfung versus Validierung? Das ist eine Fragestellung, die häufiger im GMP-Umfeld thematisiert wird. Das Argument lautet, wenn doch die Spezifikation beim Endprodukt passt, die ja sogar in der Zulassung hinterlegt ist, dann muss doch auch der Prozess dazu passen. Sonst würde ja kein spezifikationskonformes Produkt entstehen.

Nicht nur die FDA sieht das anders. Aber die FDA thematisiert diese Fragestellung auch direkt in einem Warning Letter.

Die FDA moniert, dass keine Prozessvalidierung von einem Produkt vorgezeigt werden konnte, das hergestellt, freigegeben und vertrieben wurde. Konkret wurde bemängelt, dass nicht gezeigt werden konnte, dass der Herstellungsprozess hinsichtlich einer konstanten Ausbeute mit gleichbleibender Qualität gesteuert wurde.

Die Antwort des Unternehmens ist interessant. Es schlug vor, die Freigabedaten hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit zu analysieren und dann eine Zusammenfassung der Freigabedaten bzgl. Gehalt und mikrobiologischer Keimzahl zu zeigen.

Diese Antwort kam nicht gut an. Kritisiert wurde, dass die Firma keine ausreichende Sicherheit vorweisen konnte, dass Chargen eine ausreichende Stärke, Qualität und Reinheit hätten. Ferner wurde kritisiert, dass ein Stabilitäts-Monitoring Plan fehlt, sowie ein Plan zum Umgang mit Beanstandungen.

Und dann zitiert die FDA aus ihrer Process Validation Guidance, was Validierung bedeutet - beginnend bei der Entwicklung über die eigentliche Prozessvalidierung (in den USA PPQ genannt) und den "stage of control" in der Phase drei eines Prozessvalidierungs-Zyklusses. Vor der Marktversorgung sind Prozessqualifizierungsstudien für die FDA wichtig und ein anschließendes Monitoring des Prozesses. Wie häufig in FDA Warning Letters zum Thema Prozessvalidierung wird dann auch die FDA Process Validation Guidance mit Link zitiert.

Konkret fordert die FDA:

  • eine komplette Liste aller Produkte, die noch innerhalb der Laufzeit im US-Markt sind
  • einen Plan, der eine Übersicht über die o. g. Produkte gibt, über die Verantwortlichkeiten der Rückstellmuster und deren Lagerung. Zum Stabilitätsprogramm und zu Beanstandungen, die eingingen und den Umgang damit.
  • einen Plan zum Umgang mit Produkten, die Qualitätsmängel haben, einschließlich der Maßnahmen, wie Kunden-Nachrichten und Rückrufe behandelt werden

Fazit: Das Argument, die Endproduktprüfung zeigt, dass der Herstellungs-Prozess funktioniert, wird in diesem Warning Letter nicht akzeptiert. Eine Validierung ist zwingend erforderlich.

Sie finden den gesamten Warning Letter auf der FDA-Website.

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