Entwurf eines Ph. Eur. Kapitels für PA-Verunreinigungen in pflanzlichen Arzneimitteln
Seminarempfehlung
26./27. März 2025
Ein neues Ph. Eur. Kapitel 2.8.26. Contaminant pyrrolizidine alkaloids wurde in der aktuellen Ausgabe von Pharmeuropa (32.1) zur Kommentierung vorgeschlagen. Die Frist für Stellungnahmen ist der 31. März 2020.
Pyrrolizidinalkaloide (PAs) sind stickstoffhaltige Substanzen, die natürlicherweise in Pflanzen vorkommen können. Laut dem Ph. Eur. Entwurfskapitel gibt es einige hundert strukturverschiedene PAs in etwa tausend verschiedenen Pflanzenarten. Viele dieser Pflanzen sind gewöhnliche (Un)Kräuter / Gräser, die in pflanzlichem Material zur Verwendung für die Herstellung pflanzlicher Arzneimittel "untermischt" sein können. Dies kann zu einer Kontamination von pflanzlichen Ausgangsstoffen durch PAs führen - in der Regel allerdings in sehr geringen Mengen. Aus diesem Grund behandelt das vorgeschlagene neue allgemeine Kapitel die Spurenanalyse von PAs in pflanzlichen Drogen, Zubereitungen aus pflanzlichen Drogen und pflanzlichen Arzneimitteln (Herbal Medicinal Products - HMPs). Das Kapitel schlägt eine Liste von 28 verschiedenen PAs als Target-PAs vor.
Grenzwerte
Die Exposition der Patienten mit PAs aus pflanzlichen Arzneimitteln sollte so gering wie möglich sein und darf die von der zuständigen Behörde festgelegte maximale Tagesdosis nicht überschreiten (1,0 µg oder 0,35 µg gemäß EMA/HMPC/328782/2016, vorbehaltlich der Überprüfung dieser Werte).
Verfahren
Als Beispielmethode wird ein flüssigkeitschromatographisches Verfahren gekoppelt mit Massenspektrometrie (liquid chromatography - mass spectrometry = LC-MS) vorgeschlagen. Es wird ein Analyseverfahren beschrieben, das sich für die Bestimmung von Ziel-PAs in einer Reihe von Matrices als geeignet erwiesen hat. Die Verwendung eines beliebigen Verfahrens, das aus Chromatographie gekoppelt mit MS/MS oder hochauflösender MS besteht und die in diesem Kapitel festgelegten Validierungsanforderungen erfüllt, ist jedoch zulässig. Sobald nachgewiesen ist, dass ein Analyseverfahren die Validierungsanforderungen für eine repräsentative Matrix (z. B. getrocknete Pfefferminzblätter) erfüllt, wird davon ausgegangen, dass das Verfahren für jede andere Matrix, die zur entsprechenden Matrixgruppe (z. B. Blätter) gehört, gültig ist. Die Validität einer einzelnen Methode sollte jedoch durch regelmäßige erfolgreiche Teilnahme an Eignungsprüfungen bestätigt werden.
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