Erneut Warning Letter an Indischen Sterilhersteller
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Bad Kissingen
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Mikrobiologische Grundkenntnisse für Pharmalabor und Qualitätssicherung in Theorie und Praxis
Anfang August erhielt der indische Hersteller Emcure Pharmaceuticals Ltd. einen Warning Letter der FDA. Hintergrund war in diesem Fall eine unzureichende Ursachenanalyse bei Abweichungen im Rahmen der Prüfung auf Sterilität.. Emcure hatte als Ursache für die positiven Sterilitätskontrolle "Laborfehler" angegeben, es aber versäumt, diese Feststellung sattelfest zu untermauern. Gleichzeitig wurden mögliche Ursachen im Bereich der Herstellung nur unzulänglich untersucht. Die FDA fasste das wie folgt zusammen:
- Die Sterilitätstests erfolgte in einer geschlossenen Testumgebung der ISO Klasse 5 mit laminarer Luftströmung. Dadurch reduziert sich die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Kontamination während des Tests erheblich. Allerdings wurden die möglichen Kontaminationsquellen, die in einem solchen System hätten auftreten können nicht ausreichend analysiert.
- Zumal bei den Negativkontrollen keine Kontaminationen festgestellt wurden
- Darüber hinaus ließen die Daten des Umgebungsmonitorings während des Tests auch keine Abweichungen erkennen.
- Die durchgeführten Untersuchungen zeigten weder Lücken im aseptischen Procedere des Tests noch beim eigentlichen Verfahren selbst, noch beim verwendeten Material oder der Technik.
- Gleichzeitig wurden mögliche Abweichungsursachen in der Fertigung nicht adäquat untersucht.
Bei dieser Betrachtung ist es auch interessant, dass die beim Sterilitätstest nachgewiesenen Mikroorganismen nicht nur im Laborumfeld gefunden wurden (was zur Analyse "Laborfehler" führte), sondern auch in den Fertigungsbereichen in den davorliegenden Monaten nachgewiesen wurden. Entsprechend wäre eine umfassende Analyse der Herstellbedingungen notwendig gewesen. Die FDA weist in diesem Zusammenhang speziell auf die besonderen Risiken des Verschlussprozesses und der "Container Closure Integrity" hin, da es in der Vergangenheit hier schon zu Abweichungen und Rückrufen gekommen war.
Bemerkenswert dabei ist es, dass das gleiche Unternehmen bereits 2016 einen Warning Letter erhalten hatte Dieser umfasste damals verschiedene Punkte wie:
- unzureichende aseptische Praktiken
- unzureichende Sterilisationspraktiken
- schlechtes Facility Design
- unzuverlässiges Umgebungs- und Personalmonitoring
- unzureichende optische Kontrollen
- unvollständige, ungenaue oder gefälschte Laboraufzeichnungen
Da bereits damals eine ganze Reihe von Fehlern im Bereich der Herstellung erfasst wurden, wäre eine entsprechende Untersuchung der aseptischen Herstellprozesse, des aseptischen Verhaltens während der Herstellung und der damit im Zusammenhang stehenden Kontaminationsmöglichkeiten sinnvoll gewesen.
Weitere Detail entnehmen Sie bitte dem aktuellen Warning Letter und dem damaligen Warning Letter