FDA stellt wieder mehr europäischen Wirkstoffherstellern Warning Letters aus

Die Analyse der ersten 9 Monate des Fiskaljahres 2012 in Bezug auf die an pharmazeutische Wirkstoffbetriebe ausgestellten Warning Letters der FDA zeigt eine deutliche Tendenz: Von den 8 im Zeitraum Oktober 2011 bis Juni 2012 ausgestellten Mängelschreiben war nur eines an eine US-amerikanische Firma gerichtet. Die restlichen 7 gingen an Firmen in folgenden Ländern:

  • Deutschland: 2 Warning Letter (Einer der beiden an deutsche Unternehmen gerichteten Warning Letter enthält Mängelrügen, die sich auf 2 französische und 1 italienischen Produktionsstandort beziehen.)
  • Polen: 1 Warning Letter
  • Spanien: 1 Warning Letter
  • Mexiko: 3 Warning Letter

Häufige GMP-Mängel wurden im Bereich der Analytik gefunden. Dieser Trend ist bereits in früheren Warning Letters an Wirkstoffhersteller festzustellen. Beanstandet wurden der Einsatz untauglicher Laborgeräte, der nicht GMP-konforme Umgang mit Rohdaten, das Fehlen geeigneter analytischer Verfahren sowie die Anweisungen für Untersuchungen nach OOS Resultaten und vor allem die nicht adäquate Handhabung von Referenzstandards.

Eine weitere Gruppe von Beanstandungen ist mit dem Stichwort "Kreuzkontamination" zu charakterisieren. Die gebäudetechnischen Gegebenheiten der inspizierten Betriebe entsprachen offensichtlich nicht dem GMP-Verständnis der FDA-Investigatoren. Die entsprechenden Zitate aus den Warning Letter lauten zusammengefasst wie folgt:

  • Keine geeigneten Verfahren zur Wartung vorhanden. Verunreinigungen, Verschleppung von Material und damit Qualitätseinbußen beim Wirkstoff sind wahrscheinlich.
  • Produktionsbereiche, Gebäudeteile, Lüftungskomponenten und prozessausrüstung mit eindeutiger Produktzuordnung sind nicht vorhanden.
  • Die Beta-Lactamproduktion findet nicht in eindeutig zugeordneten Bereichen und Gebäuden mit eigener Lüftung statt.
  • Es existieren keine Verfahren für die Reinigung und Lagerung von Ausrüstungsteilen, sodass die Gefahr der Verschleppung und Verunreinung des Wirkstoffs besteht.
  • Gebäude und Ausrüstung für die Herstellung von Zwischenstufen und Wirkstoffen werden nicht gewartet.

Eine detaillierte Analyse der Warning Letters an Wirkstoffbetriebe für das Fiskaljahr 2011 finden Sie in unserer News vom 16. Januar 2012.

Seit 10 Jahren sammelt CONCEPT HEIDELBERG die Warning Letters der FDA an Arzneimittelhersteller, an Hersteller von Blutprodukten und blutverarbeitende Betriebe und an Wirkstoffhersteller und wertet sie systematisch aus. Kernstück jeder jährlichen Auswertung sind Auszüge aus dem jeweiligen Originalwortlaut der Warning Letters, die so gekürzt wurden, dass sie einerseits gut lesbar sind und andererseits den Kontext, in dem der GMP-Verstoß gefunden wurde, noch erkennen lassen.

Der komplette WL-Report für das Fiskaljahr 2011 ist verfügbar. Er ist Teil einer lückenlosen Auswertung der letzten 10 Jahre, die in Form der CD "FDA Navigator mit Warning Letters Report" für 399 € erworben werden kann. Diese CD enthält auch alle GMP-relevanten Guidelines der FDA.

Autor
Dr. Gerhard Becker
CONCEPT HEIDELBERG

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