FDA veröffentlicht Draft Guidance zur Verwendung von Vergleichbarkeitsprotokollen für Post-Approval Changes
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Am 19. April 2016 hat die FDA eine Draft Guidance for Industry mit dem Titel "Comparability Protocols for Human Drugs and Biologics: Chemistry, Manufacturing, and Controls Information" veröffentlicht. Kommentare und Anregungen zu dieser Draft Guideline sollten innerhalb von 60 Tagen nach Veröffentlichung eingereicht werden.
Das Dokument ersetzt die Draft Guidance vom Februar 2003. Es liefert Empfehlungen zur Umsetzung von Post-Approval Changes mittels "comparability protocols" (CPs). Ein CP ist ein umfangreicher, prospektiv erstellter, schriftlicher Plan zur Bewertung der Auswirkung von vorgeschlagenen (möglichen) CMC Post-Approval Changes auf die Identität, Stärke, Qualität, Reinheit und Wirksamkeit eines Arzneimittels oder eines biologischen Produktes. In vielen Fällen vereinfacht die Verwendung eines CPs in einem Originalantrag oder in einem "Prior Approval Supplement" (PAS) die anschließende Implementierung und das Melden von CMC-Änderungen. Im Vergleich zu Anträgen ohne eingereichtes CP kann mit diesem proaktiven Ansatz beispielsweise ein Produkt schneller in den Vertrieb gehen.
Die Guidance betont, dass Rahmenbedingungen etabliert werden sollen, um eine kontinuierliche Verbesserung der Herstellung von Qualitätsprodukten voranzutreiben. Antragsteller sind daher aufgefordert Werkzeuge aus ICH Q8 bis Q11 zu verwenden:
- Effektive Nutzung von Kenntnissen und Verständnis der Produkteigenschaften und der Herstellungsprozesse;
- Robuste Kontrollstrategie;
- Risikomanagement-Aktivitäten über den gesamten Produktlebenszyklus;
- Effektives pharmazeutisches Qualitätssystem.
Ein von der FDA genehmigter Antrag mit CP bietet dem Antragsteller einen abgestimmten Plan zur Umsetzung der vorgeschlagenen Änderung(en) und - in vielen Fällen - die Ermöglichung einer reduzierten Art der Meldung der Implementierung der vorgeschlagenen Änderung(en) - "reduced reporting category".
Das eingereichte CP sollte einen umfangreichen, detaillierten Plan zur Umsetzung der vorgeschlagenen Änderungen liefern und folgende Informationen beinhalten:
- Zusammenfassung;
- Beschreibung sowie Begründung der vorgeschlagenen Änderungen;
- Unterstützende Informationen und Analyse (basierend auf Kenntnissen und Risikobewertungen, Informationen aus der Entwicklung);
- Vergleichbarkeitsprotokoll (CP) für die vorgeschlagene(n) Änderung(en) - Das CP sollte die durchzuführenden spezifischen Tests und Studien beschreiben, inkl. die zu verwendenden Analyseverfahren und die zu erreichenden Kriterien für die erwarteten Ergebnisse. Der Detailgrad hängt von der Komplexität der Änderung und den damit verbundenen spezifischen Risiken in Bezug auf die Produktqualität ab;
- Vorgeschlagene "reduced reporting category" (z.B. Jahresbericht, CBE, oder CBE-30);
- Weitere Informationen.
Zusätzlich enthält die Draft Guidance im Anhang einen "Frage-Antwort" Teil zu CPs, der sowohl allgemeine Fragen als auch Fragen bzgl. Formulierung, Herstellungsstandort und -prozess, Spezifikationen (inkl. analytische Methoden), Verpackung und Process Analytical Technology (PAT) Changes beantwortet.
Zusammen mit den "established conditions" bilden CPs effiziente Tools für das gesamte Produktlebenszyklus-Management. Sie erleichtern zudem das Management von Post-Approval CMC Änderungen auf vorhersehbare und effiziente Weise - wie es auch die Absicht der geplanten ICH Q12 Guideline "Lifecycle Management" ist. Die Steps 1 und 2 a/b von ICH Q12 werden für Juni 2017 erwartet.
Mehr Informationen erhalten Sie auf der ICH Webseite und im Dokument FDA draft guidance for industry "Comparability Protocols for Human Drugs and Biologics: Chemistry, Manufacturing, and Controls Information".