FDA Warning Letter an Auftragslabor in Uruguay: Datenintegrität nicht sichergestellt

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat im Anschluss an eine Inspektion, die vom 20. bis 22. November 2023 durchgeführt wurde, einen Warning Letter datiert auf den 30. April 2024 an ein Auftragslabor in Montevideo, Uruguay, verschickt.

Bei der Inspektion wurden erhebliche CGMP-Verstöße festgestellt, insbesondere im Zusammenhang mit der Datenintegrität und den Dokumentationsverfahren. Zu den zentralen Problemen gehörten unvollständige Laboraufzeichnungen, nicht durchgeführte Reviews von OOS-Ergebnissen und fehlende Kontrollen über elektronische Daten und manuelle Integrationen.

Die FDA bewertete die Antwort des Unternehmens auf das Formular FDA 483, das dem Warning Letter vorausging, als unzureichend. Das Unternehmen habe keine Belege für die Bewertung der Verstöße und auch keine angemessenen Nachweise für Korrekturmaßnahmen vorgelegt, um den Betrieb in Einklang mit den cGMP-Vorgaben zu bringen.

Wesentliche Verstöße

Während der Inspektion stellte der FDA-Inspektor in den folgenden Bereichen Verstöße fest:

  • Laboraufzeichnungen: Das Unternehmen stellte nicht sicher, dass die Laboraufzeichnungen vollständige Daten von allen Prüfungen enthielten. Insbesondere überprüfte die Quality Unit (QU) nur die ausgedruckten Analyseergebnisse, wobei nicht ausgewertete HPLC-Probeninjektionen fehlten, die für einen kritischen Inhaltsstoff außerhalb der Spezifikation lagen. Diese OOS-Ergebnisse waren nicht in den endgültigen Analyseberichten enthalten, die von der QU überprüft wurden. Darüber hinaus wurden die Peaks der Analyse manuell integriert, was in den von der QU überprüften ausgedruckten Chromotagrammen ebenfalls nicht ersichtlich war.
  • Laborkontrolle: Die Verfahren zur Datenerfassung, -überprüfung und -integration mittels elektronischer Systeme waren unzureichend. Dazu gehörte die fehlende Auswertung von erneuten Probenintegrationen, abgebrochenen Läufen und der Audit Trail Review.
  • Ungeeignete Kontrollen von Computersystemen: Es gab unzureichende Kontrollen der Analysegeräte und -software, die es den Analysten ermöglichten, von HPLC-Systemen generierte elektronische Daten zu löschen. Außerdem waren bei einigen HPLC-Systemen keine Audit-Trails aktiviert.

Maßnahmen

Da das Qualitätssystem die Korrektheit und Vollständigkeit der Daten nicht ausreichend gewährleistet, fordert die FDA mehrere Maßnahmen, darunter:

  • Durchführung einer umfassenden Untersuchung und rückwirkenden Bewertung des Ausmaßes der Abweichungen.
  • Entwicklung einer Managementstrategie, einschließlich eines detaillierten CAPA-Plans.
  • Beauftragung eines qualifizierten Beraters mit der Durchführung umfassender Audits für mindestens zwei Jahre, um die Wirksamkeit der CAPA zu bewerten.

Schlussfolgerung

Die FDA kommt zu dem Schluss, dass die Nichteinhaltung der cGMP-Anforderungen die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit der in dem Auftragslabor getesteten Arzneimittel beeinträchtigen kann. Grupo Quimico SRL wurde eine Frist von 15 Arbeitstagen eingeräumt, um mit einem detaillierten Plan zur Behebung der festgestellten Mängel zu reagieren.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem vollständigen Warning Letter auf der Homepage der FDA. 

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