FDA Warning Letter Statistik 2011 zu den Themen Prozessvalidierung/Qualifizierung/Kalibrierung

Im Warning Letter Report 2011 (GMP-News vom 5. Dezember 2011) wurde die Statistik zu FDA Warning Letters mit Bezug auf Arzneimittel- und Wirkstoffhersteller für das Fiskaljahr 2011 (Oktober 2010 bis September 2011) veröffentlicht. Das Thema Prozessvalidierung/Qualifizierung wurde dabei nicht gesondert betrachtet, da es nicht eigenständig in den cGMP-Regeln (21 CFR 210/211) aufgeführt ist. Nachfolgend finden Sie eine Auswertung aus den 39 Warning Letters 2011 zu GMP-Mängeln bzgl. Prozessvalidierung, Qualifizierung und Kalibrierung im Herstellungsbereich.

Unter den im Jahr 2011 kritisierten Mängeln stellt eine fehlende oder unzureichende Prozessvalidierung die Hauptmängel (10x) dar. Kritisiert wurde u.a. eine fehlende Identifizierung der kritischen Parameter, nicht hinterfragte Abweichungen in der Validierungscharge, nicht validiertes Reprocessing. Auffallend ist, dass zu 50% feste Formen bezüglich der Mängel angesprochen sind und der häufigste Mangel die unzureichende Validierung der Mischzeiten (4x) war.

Ebenfalls häufiger (5x) kritisiert wurden unzureichende Media Fills. Kritikpunkte waren nicht-repräsentative Tätigkeiten, der nicht vergleichbare Umfang des Media Fills zum Routineverfahren, Personal ohne Media-Fill-Beteiligung und die Dauer der Media-Fills. Ebenfalls kritisiert wurde der Einsatz von nicht-validiertem Media-Fill-Medium und eine fehlende "oversight" der Qualitätskontrolleinheit.

Mängel zur Qualifizierung im Herstellungsbereich wurde ebenfalls fünfmal identifiziert und betrafen Verpackungsanlagen, Metalldetektoren, fehlende statistische Probenahme, unzureichende Akzeptanzkriterien und zu späte Requalifizierung (Change Control-Problematik).

Die FDA bemängelte dieses Mal auch dreimal eine fehlende Validierung von Haltezeiten bei Bulkware. Jeweils zweimal gelistet sind die fehlenden Validierungen von Wasseranlagen und Sterilisatoren sowie fehlende Validierung der Sterilisation von Filtern. Ebenfalls zweimal wurden Mängel bei der Computervalidierung adressiert. Genannt sind eine unzureichende Zugangskontrolle und das Fehlen eines Reviews und die Freigabe eines Validierungsberichtes. Einmal kritisierte die FDA noch ein fehlendes "Air Flow Pattern".

Fazit: Vergleichbar zu 2010 (siehe GMP-News vom 24. März 2011) hat sich an der Spitze wenig getan. Die meisten "Findings" finden sich zur Thematik  Prozessvalidierung und hier auch in der Mehrzahl auf feste Formen bezogen. Auch die unzureichenden Media-Fills sind in der Anzahl vergleichbar zu 2010. Wassersystem und deren Validierung, sowie "smoke studies" wurden allerdings etwas weniger kritisiert im Vergleich zu 2010. Relativ neu ist der Punkt Validierung der Haltezeit von Bulkware.

Autor:
Sven Pommeranz
CONCEPT HEIDELBERG

PS. In unserer Veranstaltung Qualifizierung und Validierung im Bereich fester Formen am 20. November in Heidelberg gehen wir auf die von der FDA kritisierten o.g. Punkte dezidiert auf Solida bezogen ein. 

Zurück zur Newsübersicht

Kontakt

Kontaktieren Sie uns

Haben Sie Fragen?

Concept Heidelberg GmbH
Rischerstraße 8
69123 Heidelberg

Tel. :+49622184440
Fax : +49 6221 84 44 84
E-Mail: info@concept-heidelberg.de

zum Kontaktformular

NEWSLETTER

Bleiben Sie informiert mit dem GMP Newsletter von Concept Heidelberg!

GMP Newsletter

Concept Heidelberg bietet verschieden GMP Newsletter die Sie auf Ihren Bedarf hin zusammenstellen können.

Hier können Sie sich kostenfrei registrieren.