FDA Warning Letter: Unzureichende Untersuchung von Feuchtigkeitsüberschreitungen

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat einen neuen Warning Letter veröffentlicht. Das Dokument, datiert auf den 20. Juli 2023, geht auf eine im Januar 2023 durchgeführte Inspektion bei einem in Indien ansässigen Hersteller zahlreicher freiverkäuflicher Arzneimittel (OTC-Produkte) zurück.

Im Rahmen dieser Inspektion stellten die Inspektoren der FDA eine Reihe von GMP-Verstößen fest.

Untersuchung von Feuchtigkeitsüberschreitungen

Einer der zentralen Aspekte, die in dem Warning Letter beschrieben werden, ist, dass das Unternehmen mehreren Feuchtigkeitsabweichungen während der Produktion sowie in den Stabilitätskammern nicht nachgegangen ist. Erschwerend kommt hinzu, dass eine nachträgliche Untersuchung dadurch erschwert wurde, dass die Rohdaten nicht gesichert und monatlich gelöscht wurden.

In diesem Zusammenhang weist die Behörde darauf hin, dass eine erhöhte Luftfeuchtigkeit die Qualität der Produkte beeinträchtigen und sie anfällig für mikrobiologische Verunreinigungen machen kann. Aus diesem Grund forderte die FDA das Unternehmen unter anderem auf, mikrobiologische Prüfergebnisse für derzeit auf dem US-Markt befindliche Arzneimittel vorzulegen.

Invalidierung von OOS-Ergebnissen

Ein weiteres Thema, das in dem Warning Letter erwähnt wird, ist, dass das Unternehmen Ergebnisse außerhalb der Spezifikation (OOS) ohne angemessene wissenschaftliche Begründung für ungültig erklärt hat.

Das Unternehmen stellte die Hypothese auf, dass die wahrscheinliche Ursache für die OOS-Ergebnisse ein Fehler bei der Probenaufbereitung war, und hat die fraglichen Chargen erneut getestet und freigegeben. Die FDA hat das Unternehmen nun aufgefordert, eine rückwirkende, unabhängige Überprüfung aller für ungültig erklärten OOS-Ergebnisse, eine Zusammenfassung der potenziellen Fehler im Bereich der Herstellung, sowie einen CAPA-Plan vorzulegen.

Quality Unit

Die FDA ist der Ansicht, dass die Quality Unit (QU) des Unternehmens ihrer Verantwortung nicht gerecht wurde. So sei der Zugang zu den Master Batch Records beispielsweise nicht kontrolliert erfolgt und die Umsetzung von CAPA-Maßnahmen sei nur ungenügend überwacht worden.

Das Unternehmen ist bisher eine Antwort auf die Frage schuldig geblieben, wie die Quality Unit in Zukunft die Umsetzung der CAPAs überwachen und ihre Wirksamkeit überprüfen kann.

Wareneingangskontrolle

Das Verfahren zur Identitätsprüfung der einzelnen Komponenten, die zur Herstellung der Arzneimittel verwendet werden, wurde von der FDA ebenfalls bemängelt. Wie bereits in verschiedenen an andere Unternehmen gerichteten Warning Letter dokumentiert, umfasste die Identitätsprüfung von Glycerin, Propylenglykol und Sorbitol-Lösung und weiteren als problematisch eingestuften Stoffen keine Grenzwertprüfung auf Diethylenglykol (DEG) und Ethylenglykol (EG).

Weitere Informationen finden Sie in dem vollständigen Warning Letter an Medgel Private Limited auf der Website der FDA.

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