FDAs Drug Safety Draft Guidance zu "REMS"

Am 20. September 2016 hat die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) eine Draft Guidance for Industry mit dem Titel "Application of Statutory Factors in Determining When a REMS Is Necessary" zur Kommentierung veröffentlicht. Stellungnahmen und Anregungen sollten innerhalb von  60 Tagen nach der Veröffentlichung im Federal Register über die Verfügbarkeit des Entwurfs eingereicht werden.

Die FDA erklärt, dass die Guidance klarstellen soll, wie die FDA die Faktoren anwendet, um festzulegen, ob eine REMS ("Risk Evaluation and Mitigation Strategy") erforderlich ist, um sicherzustellen, dass der Nutzen eines Arzneimittels seine Risiken überwiegt. Die Guidance ist eine von Mehreren, die entwickelt werden, um die Performance-Ziele der FDA im Rahmen der fünften Reauthorization des PDUFA ("Prescription Drug User Fee Act") zu erreichen. Indem mehr Klarheit über FDAs Anwendung dieser "Statutory Factors" geschaffen wird, erhofft sich die FDA ein wachsendes Verständnis dafür, wie und wann die FDA festlegt, dass eine REMS erforderlich ist.

Eine REMS ist eine notwendige Risikomanagementstrategie, die ein oder mehrere Elemente umfasst, um sicherzustellen, dass der Nutzen eines Arzneimittels seine Risiken überwiegt. Eine REMS besteht aus:

  • einem Medikationsführer,
  • einer Packungsbeilage für den Patienten,
  • und/oder einem Kommunikationsplan.

Manchmal kann die FDA bestimmte Elemente (elements to assure safe use - ETASU) verlangen, um eine sichere Anwendung als Teil der REMS zu gewährleisten. Die ETASU enthält Anforderungen wie zum Beispiel, dass die Gesundheitsdienstleister, die das Arzneimittel verschreiben, eine besondere Ausbildung erhalten/besondere Erfahrung haben müssen; dass die Patienten, die das Arzneimittel einnehmen beobachtet werden müssen; dass die Arzneimittel mit belegten oder anderen dokumentierten sicheren Anwendungsbedingungen an die Patienten abgegeben werden. Manche REMS mit ETASU können auch ein Implementierungssystem beinhalten, mit dem der Sponsor die Implementierung der ETASU beobachten und bewerten und an der Verbesserung ihrer Implementierung arbeiten kann. Letztlich müssen REMS generell einen Zeitplan für die Einreichung der Bewertungen der Strategie festlegen. Die FDA kann eine REMS noch vor einer ersten Zulassung einfordern; oder, falls die FDA Kenntnis über neue Sicherheitsinformationen eines Arzneimittels erlangt, kann sie auch nach der Zulassung festlegen, dass eine REMS erforderlich ist, um sicherzustellen, dass der Nutzen eines Arzneimittels seine Risiken überwiegt.

Die folgenden sechs Faktoren werden für die Entscheidungsfindung über die Notwendigkeit einer REMS berücksichtigt:

  • Die Schwere jeder bekannten oder potentiellen Nebenwirkung in Bezug auf das Arzneimittel und die Hintergrundinzidenzrate dieser Ereignisse in der Bevölkerungsgruppe, die das Arzneimittel wahrscheinlich benutzt.
  • Der zu erwartende Nutzen des Arzneimittels bzgl. der Krankheit oder Erkrankung,
  • Die Schwere der Krankheit oder Erkrankung, die mit dem Arzneimittel behandelt wird,
  • Ob das Arzneimittel ein neuer Wirkstoff ist,
  • Die voraussichtliche oder tatsächliche Dauer der Behandlung mit dem Arzneimittel,
  • Die geschätzte Bevölkerungsgröße, die das Arzneimittel wahrscheinlich benutzt.

Diese sechs Faktoren beeinflussen die FDA in ihren Entscheidungen, ob eine REMS für ein bestimmtes Arzneimittel erforderlich ist und welche Art von REMS notwendig sein kann.

Die Auswahl von REMS-Elementen und Tools kann beeinflusst werden durch den Umfang, mit dem sie bereits in klinischen Studien verwendet wurden, um die Arzneimittelsicherheit und -Wirksamkeit zu bewerten, sowie durch die Erkenntnisse über die Effektivität der Elemente und Tools allgemein. Die Auswahl der Risikomanagement-Elemente und Tools wird auch durch jeden regulatorischen Präzedenzfall zum Umgang mit ähnlichen Risiken beeinflusst. Wenn z.B. ein ernstes Risiko alle Mitglieder einer Arzneimittelklasse betrifft, wird die FDA berücksichtigen, wie sie damals das Risiko gehandhabt hat - inkl. des Aspekts, ob ein einheitlicher Ansatz zum Risikomanagement vorhanden war. Die FDA unterstützt auch Sponsoren dabei, REMS-Vorschläge einzureichen, die mit den etablierten Distributions-, Beschaffungs- und Dispensiersysteme kompatibel sind. Nach Genehmigung einer REMS setzt die FDA die Evaluierung der Auswirkung der REMS auf Patientenzugang und Gesundheitsversorgungssystem fort.

Mehr Informationen finden Sie in der Draft Guidance "FDA´s Application of Statutory Factors in Determining When a REMS Is Necessary".

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