Finale ICH E6(R3)-Leitlinie zu GCP veröffentlicht
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Seminarempfehlung
4-6 March 2025
Management, Supply and Quality Assurance of Clinical Trials
Die ICH-Leitlinie E6(R3) zur guten klinischen Praxis (GCP) bietet einen einheitlichen Standard, um die gegenseitige Anerkennung von Daten aus klinischen Prüfungen in den ICH-Mitgliedsländern und -regionen durch die zuständigen Überwachungsbehörden zu erleichtern. Die Leitlinie besteht aus Grundlagen und Anhängen, die konkrete Details für verschiedene Arten von klinischen Prüfungen enthalten. Darüber hinaus enthält sie zahlreiche Informationen über Anforderungen an das Datenmanagement und computergestützte Systeme.
Anhang 1, einschließlich seiner Anlagen, soll Informationen darüber vermitteln, wie die Grundsätze in angemessener Weise auf klinische Studien angewendet werden können. Anhang 2 konzentriert sich auf Beispiele von Studien, die dezentralisierte und pragmatische Elemente und/oder Real-World Data (RWD) mit einbeziehen. Laut ICH können noch weitere Anhänge entwickelt werden, um auf die Bedürfnisse von Interessengruppen einzugehen und Innovationen bei der Planung und Durchführung von klinischen Studien zu berücksichtigen.
Gute Herstellungspraxis
Prüfpräparate (Investigational Medicinal Products, IMPs), die im Rahmen einer klinischen Prüfung angewendet werden, sollten gemäß den geltenden Standards der Guten Herstellungspraxis (Good Manufacturing Practice, GMP) hergestellt und in Übereinstimmung mit den Produktspezifikationen und dem Prüfplan gehandhabt werden. Es sollten Verfahren für die Handhabung, den Versand, die Lagerung, die Abgabe, die Rückgabe und die Vernichtung (oder alternativ die Entsorgung) des Prüfpräparats vorhanden sein. Der Sponsor sollte sicherstellen, dass das Prüfpräparat (inklusive Vergleichspräparat und Placebo) entsprechend dem Entwicklungsstadium des Prüfpräparats charakterisiert ist, gemäß den geltenden GMP-Richtlinien hergestellt wird und in einer Weise codiert und gekennzeichnet ist, welche die Verblindung schützt. Darüber hinaus sollte die Kennzeichnung den geltenden gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Das Prüfpräparat sollte so verpackt sein, dass eine Kontamination und nichtakzeptable Veränderungen während Transport und Lagerung verhindert werden. Der Sponsor sollte akzeptable Lagertemperaturen, Lagerungsbedingungen (z. B. Schutz vor Licht) und die Haltbarkeit des Prüfpräparats, geeignete Rekonstitutionsflüssigkeiten und -verfahren sowie Vorrichtungen zur Produktverabreichung festlegen. Darüber hinaus sollte der Sponsor alle beteiligten Parteien (z. B. Monitore, Prüfer, Apotheker, Lagerverwalter) über diese Festlegungen informieren.
Datenmanagement und Computergestützte Systeme
Den verantwortlichen Parteien (d. h. Prüfern und Sponsoren) werden Leitlinien für eine angemessene Datenverwaltung (d. h. Datenintegrität, Rückverfolgbarkeit und Sicherheit) an die Hand gegeben. Es sollten Verfahren vorhanden sein, die den gesamten Lebenszyklus der Daten abdecken. Systeme sind so konzipiert, dass Datenänderungen nur derart vorgenommen werden können, dass die ursprüngliche Dateneingabe und alle nachfolgenden Änderungen oder Löschungen dokumentiert werden, gegebenenfalls einschließlich der Begründung für die Änderung. Es sollten Verfahren für die Überprüfung studienspezifischer Daten, des Audit-Trails (d.h. Audit Trail Review) und anderer relevanter Metadaten vorhanden sein. Der Review sollte eine geplante Aktivität sein. Umfang und Art sollten risikobasiert festgelegt sein, an die jeweilige Studie angepasst und auf der Grundlage der Erfahrungen während der Studie ggf. geändert werden. Sponsoren müssen ihr Vorgehen rechtfertigen.
Die Verantwortlichkeiten des Sponsors, des Prüfers und der Tätigkeiten anderer Parteien in Bezug auf computergestützte Systeme, die in klinischen Prüfungen eingesetzt werden, sollten klar und dokumentiert sein. Sie sollten sicherstellen, dass die Validierungsdokumentation gepflegt und aufbewahrt wird. Mit der Validierung sollte nachgewiesen werden, dass das System die festgelegten Anforderungen an Vollständigkeit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit erfüllt und dass seine Leistung für den vorgesehenen Zweck angemessen ist. Der Ansatz für die Validierung sollte außerdem auf einer Risikobewertung beruhen.
Das Datum des Inkrafttretens in der EU ist der 23. Juli 2025. Weitere Informationen, einschließlich der Leitlinie und des Entwurfs von Anhang 2, finden Sie auf der ICH E6(R3)-Seite und auf der GCP-Website der EMA.