Gefährdung der Patientensicherheit führt zu FDA Warning Letter

Der Warning Letter beschreibt die im September 2023 stattgefundene Inspektion der FDA bei Berkeley Biologics, LLC, bei der schwerwiegende Verstöße gegen regulatorische Anforderungen festgestellt wurden. Diese Verstöße beziehen sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Produkten, die aus menschlichem Knochengewebe gewonnen werden und in der orthopädischen und rekonstruktiven Chirurgie verwendet werden. Die wichtigsten festgestellten Abweichungen umfassen die Folgenden.

Nicht-Einhaltung der Vorschriften für Humanzellen, Gewebe oder zellbasierte Produkte (HCT/Ps)

  • Die Produkte von Berkeley Biologics erfüllten nicht die erforderlichen Kriterien gemäß 21 CFR 1271.10(a). Insbesondere wurde festgestellt, dass die Verarbeitung der Produkte die ursprünglichen Eigenschaften des Gewebes verändert, was bedeutet, dass die minimalen Manipulationsanforderungen nicht erfüllt sind. Dies betrifft die strukturellen Funktionen des Knorpels, wie Festigkeit, Flexibilität und Widerstandsfähigkeit gegen Verformung.
  • Zudem wurden die Produkte mit anderen Materialien kombiniert, was gegen die Vorschriften verstößt, die besagen, dass HCT/Ps nicht mit anderen Substanzen außer Wasser, Kristalloiden oder einem sterilisierenden, konservierenden oder lagernden Mittel kombiniert werden dürfen.

Verstöße gegen die Vorschriften für gute Gewebepraxis und gute Herstellungspraxis (cGMP)

Die Inspektion deckte auf, dass die Verfahren und Kontrollen des Unternehmens bei der Herstellung der Produkte nicht den Anforderungen an CGMP entsprechen. Dies führte dazu, dass die Produkte als „verunreinigt“ angesehen werden. Die Inspektion ergab mehrere spezifische Verstöße:

  • Spendereligibilität: Das Unternehmen hat es versäumt, Spender mit einem dokumentierten Risiko für Sepsis als ungeeignet zu klassifizieren. Es wurde festgestellt, dass mehrere Spender, die eine medizinische Diagnose von Sepsis hatten, für die Herstellung von Produkten verwendet wurden, die später an medizinische Einrichtungen verteilt wurden. Dies ist besonders schwerwiegend, da einige dieser Produkte mit einem Ausbruch von Mycobacterium tuberculosis-Infektionen in Verbindung gebracht wurden.
  • Produktions- und Prozesskontrollen: Das Unternehmen hat keine ausreichenden schriftlichen Verfahren etabliert, um sicherzustellen, dass die Produkte die behaupteten Eigenschaften in Bezug auf Identität, Stärke, Qualität und Reinheit aufweisen. Beispielsweise wurden bei der Qualifizierung der Produktionsprozesse mehrere Chargen festgestellt, die die Akzeptanzkriterien für Sterilität nicht erfüllten. Zudem wurden die Herstellungsprozesse nicht vollständig validiert, was bedeutet, dass die Sicherheit und Wirksamkeit der Produkte nicht gewährleistet ist.
  • Aseptische Prozesse: Es wurden Mängel im System zur Verhinderung von Kontaminationen und Verwechslungen während der aseptischen Herstellung festgestellt. Dazu gehörte, dass die Grenzwerte für mikrobiologische Überwachung in kritischen Bereichen zu hoch waren und dass keine ausreichenden Probenahmen von kritischen Oberflächen sowie keine adäquate Überwachung des Personals durchgeführt wurden.
  • Laboratoriumskontrollen: Die Laborverfahren des Unternehmens waren unzureichend, um sicherzustellen, dass die Produkte den erforderlichen Standards entsprechen. Insbesondere beschränkten sich die Tests auf Sterilitätstests, die nicht ausreichen, um die Identität, Stärke, Qualität und Reinheit der Produkte zu gewährleisten. Zudem wurden Proben vor den Sterilitätstests eingefroren, was die Zuverlässigkeit der Ergebnisse beeinträchtigen könnte.

Fehlende Genehmigungen

Berkeley Biologics verfügt ebenfalls nicht über die erforderlichen behördlichen Genehmigungen, um ihre Produkte als Arzneimittel oder biologische Produkte zu vermarkten. Es fehlt sowohl eine zugelassene Biologika-Lizenz (BLA) als auch eine Investigational New Drug Application (IND), die erforderlich sind, um diese Produkte legal auf den Markt zu bringen.

Lesen Sie den vollständigen Warning Letter auf der Webseite der FDA.

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