GMP-Verstöße bei türkischem OTC-Hersteller
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Aufgrund einiger grundlegenden GMP-Verstöße erhielt ein Pharmahersteller für OTC-Produkte in der Türkei nun einen Warning Letter der FDA. Die vorangegangen Inspektion hatte im Mai 2024 stattgefunden.
Unzureichende Endproduktprüfung vor Chargen-Freigabe
Der Türkische Hersteller hat keine mikrobiologischen Prüfungen seiner Arzneimittel durchgeführt. Somit ist nicht sichergestellt, dass die Produkte frei von spezifizierten (objectionable) Mikroorganismen sind. Darüber hinaus wiesen mehrere Produkte mikrobiologische Kontamination auf, was zu Reklamationen führte. Die FDA fordert nun umfassende chemische und mikrobiologische Überprüfung der Rückstellmuster aller Chargen, die für den amerikanischen Markt freigegeben wurden sowie entsprechende Maßnahmen, wie Rückrufe, bei nicht-entsprechenden Prüfergebnissen.
Fehlende Identitätstests von Einsatzstoffen
Der Hersteller hat es versäumt, Einsatzstoffe, einschließlich der Wirkstoffe, auf Identität zu überprüfen und sich stattdessen ausschließlich auf die Analysenzertifikate der Lieferanten verlassen, ohne deren Zuverlässigkeit zu überprüfen.
Die FDA verlangt nun eine vollständige Überprüfung des Materialsystems, um sicherzustellen, dass alle Lieferanten qualifiziert sind und dass eingehende Materialien gemäß Spezifikationen getestet werden. Der Hersteller soll die Prüfmethoden und Spezifikationen überarbeiten, um sicherzustellen, dass Identität und Qualität aller Rohstoffe überprüft werden. Sollte der Hersteller beabsichtigen, weiterhin Prüfergebnisse von den COAs der Lieferanten zu übernehmen, verlangt die FDA die regelmäßige Überprüfung der Validität dieser Prüfergebnisse. Darüber hinaus verlangt die FDA eine Verpflichtung des Herstellers, künftig für jede eingehende Charge mindestens einen spezifischen Identitätstest durchzuführen.
Fehlende Validierung der Produktions- und Reinigungsprozesse
Die Produktionsprozesse und Reinigungsverfahren wurden nicht validiert, und es gibt keinen Beleg, dass die Reinigung für das Multipurpose-Equipment (einschließlich Ausrüstung für die Herstellung für Nicht-Arzneimittel) ausreichend ist.
Die FDA erwartet nun ein detailliertes Validierungsprogramm inklusive einer Qualifizierung der Ausrüstung und der laufenden Überwachung von Schwankungen (innerhalb und zwischen den Chargen), um eine kontinuierliche Kontrolle zu gewährleisten. Auch das Programm der Reinigungsvalidierung soll überarbeitet werden und sogenannte "worst case" Bedingungen berücksichtigen. Zur Identifizierung dieser Bedingungen nennt die FDA u. a. Arzneimittel mit höherer Toxizität, Arzneimittel mit höherer Wirkstoffkonzentration, Stoffe mit geringer Löslichkeit, maximale Haltezeiten vor der Reinigung.
Aufgrund der Art der Verstöße legt die FDA dem Hersteller die Beauftragung eines GMP-Consultants nahe, der auch ein umfassendes Sechs-System-Audit des gesamten Betriebs auf CGMP-Konformität durchführt und die Wirksamkeit der Maßnahme bewertet, bevor die Herstellerfirma sich wieder an die FDA wendet.
Den Warning Letter im Original finden Sie auf der Seite der FDA.