Guideline "ICH Q3D - Elemental Impurities" veröffentlicht!
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22./23. Januar 2025
Pflichten, Aufgaben und Verantwortlichkeiten bei der Herstellung von Arzneimitteln und Wirkstoffen
Der lang erwartete Entwurf der ICH Q3D "Guideline for Elemental Impurities" wurde am 5. August 2013 auf der ICH-Webseite veröffentlicht. Gemäß den Schritten des ICH-Prozesses der Leitlinien-Entwicklung erschien das Dokument als Draft Consensus Guideline und ist zur Kommentierung freigegeben (die Kommentierungsfrist ist noch nicht festgelegt).
Die Leitlinie besteht aus 9 Kapiteln und 4 Anhängen und beschreibt folgende grundlegenden Vorgehensweisen und Prinzipien:
- Grundlagen der Sicherheitsbewertung (Verfahren zur Festlegung der maximal erlaubten Tagesdosis - permitted daily exposure; PDE - in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Darreichungsformen),
- Klassifizierungsschema der Elemente (Einteilung der Element-Verunreinigungen in die Klassen 1, 2A, 2B, 3 und 4),
- Bewertung und Kontrolle der Element-Verunreinigungen unter Berücksichtigung potentieller Verunreinigungsquellen, einschließlich besonderer Betrachtungen für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel. Die Grundsätze des Qualitätsrisikomanagements nach ICH Q9 sind anzuwenden.
- Differenzierung der Element-Verunreinigungen nach Oxidationsstufe, Komplexierungsgrad oder Bindung an organische Moleküle,
- Analytische Verfahren,
- Lebenszyklus-Management der Kontrollstrategie für Element-Verunreinigungen, und
- Empfehlungen, wo und wie die Informationen zur Kontrollstrategie für Element-Verunreinigungen in einem Zulassungsdossier aufzuführen sind.
Die Anhänge enthalten ausführliche Angaben
- zur Festlegung von Expositions-Grenzwerten
- zu den PDEs von 24 Elementen
- zu individuellen Sicherheitsbewertungen für 20 Elemente und
- Beispiele zur Umrechnung von PDEs in Konzentrationswerte.
Die Guideline gilt für neue Fertigarzneimittel und neue Arzneimittel, die bereits existierende Wirkstoffe enthalten. Arzneimittel auf Protein- und Polypeptidbasis (rekombinant oder nicht rekombinant hergestellt) sowie ihre Derivate und Konjugate befinden sich ebenfalls im Geltungsumfang der Leitlinie.
ICH Q3D ist nicht anwendbar auf Arzneimittel in der klinischen Forschung und Entwicklung, auf pflanzliche Arzneimittel, Radiopharmazeutika, Impfstoffe, Zellstoffwechselprodukte, Präparate auf DNA-Basis, Allergenextrakte, Zellen, Vollblut, zelluläre Blutbestandteile, Ausgangsstoffe tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, nicht systemisch angewendete Dialysatlösungen und Arzneimittel, die Elemente als wirksames therapeutisches Prinzip enthalten.
Diese neue Leitlinie wird einen erheblichen Einfluss auf die Arzneimittel- und Wirkstoffindustrie haben, was die notwendige Investitionskosten für die Vorbereitungen und Bereitstellung von Ressourcen zu Identifizierung, Analytik, Bewertung und Kontrolle dieser speziellen Verunreinigungen anbelangt. Beispielsweise müssen die analytischen Verfahren für jede im Rahmen der Risikobewertung identifizierte Element-Verunreinigung spezifisch sein. Die spezielle Ausrüstung und Infrastruktur von Qualitätskontrolllabors muss bereitgestellt werden, sofern diese Analytik nicht im Lohnauftrag vergeben wird.
ICH Q3D schließt die Lücke in dem Ensemble der bereits in Kraft befindlichen Leitlinien zu Verunreinigungen: ICH Q3A ("Impurities in New Drug Substances"), ICH Q3B ("Impurities in New Drug Products"), ICH Q3C ("Guideline for Residual Solvents") und ICH M7 ("Genotoxic Impurities"; noch im Entwurfsstadium, siehe unsere News vom 4. März 2013).
Hinweis: Auf der pre-Conference Session zu ICH Q3D am 5. November 2013 in Madrid werden die Grundsätze der neuen Leitlinie behandelt. Experten aus der Pharmaindustrie, darunter ein Mitglied der ICH Quality Working Party, erläutern die wichtigsten zur Bestimmung und Kontrolle metallischer Verunreinigungen in Arzneimitteln. Diese pre-Conference Session ist die ideale Ergänzung zur nachfolgenden 16th APIC/CEFIC European Conference on Active Pharmaceutical Ingredients.
Einzelheiten finden Sie direkt in der "Guideline for Elemental Impurities - Q3D".