Hormone und Homöopathika auf demselben Equipment: Warning Letter

Ein Hersteller von homöopathischen Arzneimitteln und Hormon-Präparaten in den USA hat aufgrund zahlreicher GMP-Verstöße einen Warning Letter der FDA erhalten. Im Portfolio hat der Hersteller sowohl hormonhaltige, topische OTC-Produkte als auch homöopathische Arzneimittel.

Die FDA bemängelt in Ihrem Schreiben, welches auf eine Inspektion des Herstellers im Dezember 2019 folgte, u.a. die nicht ausreichende Prüfung der Chargen von freiverkäuflichen OTC (=Over the Counter) -Produkten vor der Freigabe. So wurden Chargen ohne Prüfung auf Identität, Gehalt, Content-Uniformity und Nebenprodukte für den Markt freigegeben - darunter auch Arzneimittel, die das Hormon Progesteron enthalten. In einem Antwortschreiben hatte der Pharma-Hersteller angegeben, die OTC-Produkte nicht weiter herzustellen und ein Stabilitätsprogramm für die Produkte zu etablieren, die aufgrund des Monitorings auf Geruch und Aussehen freigegeben worden waren. Die FDA bemängelt nun zur Recht , dass aufgrund dieser Parameter keine Stabilitätsbestimmung erfolgen kann. Außerdem fehlt die Bewertung des Risikos, welches von den Chargen ausgehen kann, die anhand der genannten Parameter freigegeben wurden.

Ebenfalls als ungenügend bewertet die FDA die Wareneingangskontrollen von Komponenten, die sowohl für die OTC-Produkte als auch für die homöopathischen Arzneimittel verwendet wurden. So wurden Komponenten von nicht qualifizierten Lieferanten ohne Prüfung auf Identität, Gehalt, Reinheit oder Qualität nur aufgrund ihrer Analysenzertifikate (CoA) des Lieferanten eingesetzt. In seinem Antwortschreiben sagte der Hersteller, er würde ein physisches Audit bei einem der Lieferanten durchführen und dass die genannten Ausgangsstoffe von einem externen Labor auf Identität geprüft worden seien. Die FDA erklärt darauf hin, dass alle Lieferanten zu qualifizieren sind und dass selbst dann eine Identitätsprüfung sowie eine periodische Überprüfung der Analysenergebnisse des Lieferanten erfolgen muss.

Ebenfalls kritisch ist die Herstellung von Hormonhaltigen Produkten und Homöopathika auf demselben Equipment. Die FDA bemängelt die fehlende Reinigungsvalidierung, die sicherstellen soll, dass keine anderen Produkte mit dem hochaktiven Hormon Progesteron kontaminiert werden. In seinem Antwortschreiben gab der Hersteller an, die hormonhaltigen OTC-Produkte nicht mehr herzustellen und eine Reinigungsvalidierung zu etablieren. Der FDA fehlt hier die Bewertung, inwieweit bereits hergestellte Chargen mit dem Hormon verunreinigt sein könnten. Außerdem betrachtet die geplante Reinigungs"validierung" des Herstellers nur die Entfernung des Reinigungsmittels, nicht aber die Entfernung von Produktresten bzw. die Verhinderung einer Kreuzkontamination.

Schließlich fehlt dem US-Hersteller auch eine Validierung für seine OTC-Produkte. bzw. ein Validierungsprogramm generell. In seiner Antwort wiederholt der Hersteller, dass er die OTC-Produkte nicht mehr herstellt. Der FDA fehlt auch hier eine retrospektive Betrachtung der Chargen, die bereits für den US-Markt freigegeben wurden. Ebenfalls verlangt die FDA ein detailliertes Validierungsprogramm des Herstellers mit einer Timeline, wann diese für die verschiedenen Produkte abgeschlossen sind.

Den Warning Letter im Original finden Sie auf der Seite der FDA.

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