Indische Wirkstoffhersteller weiter im Fokus europäischer GMP-Inspektoren
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22./23. Januar 2025
Pflichten, Aufgaben und Verantwortlichkeiten bei der Herstellung von Arzneimitteln und Wirkstoffen
In den Einträgen der Eudra-GMDP Datenbank finden sich immer häufiger Non-Compliance Reports von Wirkstoffbetrieben in Indien. So erschienen gleich drei dieser Reports im April und Mai diesen Jahres. Den inspizierten Firmen - Krebs Biochemicals & Industries Ltd, J P Laboratories Private Ltd und Dhanuka Laboratories Ltd - wurden schwere, in einem Fall sogar kritische Verstöße gegen die GMP-Regeln vorgeworfen. Insgesamt kamen die GMP-Inspektoren zu dem Schluss, dass diese Betriebe in ihrem gegenwärtigen Zustand nicht in der Lage sind, Wirkstoffe GMP-konform herzustellen.
Bei allen drei Firmen waren es grundlegende Anforderungen an die GMP-gerechte Herstellung und Prüfung pharmazeutischer Wirkstoffe, die beanstandet wurden, wie z.B.
- Mängel im Abweichungsmanagement und der Änderungskontrolle
- unzureichende Lagerung und Handhabung von Ausgangsmaterialien, Zwischenprodukten und Endprodukten mit der Gefahr von Untermischung
- Gebäudetechnische Mängel, die Kreuzkontaminationen begünstigen
- Einsatz von nicht qualifizierten Geräten in Produktion und Qualitätskontrolle
- mangelhaftes Management elektronischer Dokumente und nicht gewährleistete Datenintegrität
Eine Beobachtung, die nicht nur in diesen, sondern auch in zahlreichen anderen Non-Compliance Reports von Betriebsstätten in Fernost immer wieder zu lesen ist, bezieht sich auf die unzureichende Ausbildung des Personals und dessen fehlendes GMP-Verständnis.
In zwei Fällen wurden die entsprechenden CEPs der Wirkstoffe durch das EDQM bereits aberkannt; im dritten Fall, der noch vom EDQM geprüft wird, dürfte die Suspendierung des CEP nur eine Frage der Zeit sein.
Die italienische Überwachungsbehörde, die die Firmen Krebs und J P Laboratories inspiziert hatten, empfehlen, keine Produkte mehr von dort zu beziehen. Die kroatische Behörde, die den Betrieb der Firma Dhanuka in Augenschein genommen hatte, empfiehlt sogar die Aberkennung des GMP-Zertifikats sowie eine Streichung aus den entsprechenden Zulassungsdossiers.
Quelle: EudraGMDP Database