Italienischer Wirkstoff-Hersteller erhält FDA Warning Letter für Probleme mit Datenintegrität

Am 7.Juli hat die amerikanische FDA der Firma Trifarma S.p.A. wegen Verstöße gegen GMP-Standards in ihrem Werk in Rozzano, Italien, einen Warning Letter geschickt. Das Unternehmen produziert Wirkstoffe und war Anfang dieses Jahres inspiziert worden. Als Ergebnis der Inspektion und aufgrund der Antwort des Unternehmens auf die beanstandeten Verstöße hat die FDA entschieden, den Warning Letter auszustellen.  

Bisher waren vor allem indische Hersteller von der FDA und von EU-Inspektoren für Datenintegritätsprobleme ermahnt worden. Jetzt erhielt auch ein europäischer Wirkstoff-Hersteller für dieses Problem einen Warning Letter. Laut dem FDA Warning Letter hatte die Firma alle elektronischen Rohdaten zur Analytik mittels HPLC gelöscht. Darüber hinaus hatte Trifarma keine chromatographischen Basisinformationen zu Injektionssequenzen, Instrumenten- oder Integrationsmethoden für die Tests aufbewahrt.

In einer Antwort an die FDA erklärte das Unternehmen, dass es Backup-Systeme seit Juli 2013 durchsucht und bis zum dritten Quartal dieses Jahres ein Backup-System verfügbar haben wird. Aber die FDA ist mit dieser Antwort nicht zufrieden. Einige zwischenzeitliche Aktionen wie das Speichern von Backup-Daten auf jedem Computer - einschließlich der Integrationsmethoden als Teil dieser Daten - reichen nicht aus. Die FDA erwartet vielmehr ein Backup der Injektionssequenzen, der Instrumentenmethode sowie der Audit Trails. Laut der FDA macht die Firma keine Angaben, wie sie sicherstellen will, dass Dateien nicht vorzeitig von lokalen Computern gelöscht werden.

Darüber hinaus werden auch weitere grundlegende GMP-Anforderungen im Labor nicht erfüllt. Es gibt keine geeigneten Kontrollen, um die unbefugte Manipulation elektronischer Rohdaten zu verhindern. Alle Personen im Labor konnten Daten löschen und/oder verfälschen, da allen Labor-Mitarbeitern volle Zugriffsrechte auf die Computersysteme erteilt wurden. Einige Geräte im Labor wie HPLC und GC hatten keine aktiven Audit-Trail-Funktionen, um Änderungen an Daten aufzuzeichnen - einschließlich Informationen zu Original-Ergebnissen, die Identität der Person, die Änderung gemacht hat und das Datum der Änderung.

Die FDA erwartet außerdem elektronische Rohdaten, die die Reinigungs-, Methoden- und Prozess-Validierungen unterstützen. Aber das Unternehmen war nicht in der Lage, diese Daten zu liefern. Eine andere kritische Abweichung verweist auf die Tatsache, dass das Unternehmen keine Schulungen der Produktionsmitarbeiter zu Herstellungsabläufen GMP gerecht dokumentiert hat. Das Unternehmen änderte im Juli 2013 eine SOP, um zu beschreiben wie Schulungen im Betrieb umzusetzen sind. Aber Trifarma folgt den eigenen Vorgaben nicht und führte seither keine "on the job" Schulungen durch.

Interessanterweise hat die Behörde Informationen aus einer früheren Überprüfung eines weiteren Produktionsbetriebes des Unternehmens verwendet, um die Einhaltung der Standards am Standort Rozzano zu überprüfen. Trifarma hatte wegen ähnlicher Mängel in ihrem Werk in Ceriano Laghetto ein 483-er erhalten, aber nicht geprüft, ob es auch in anderen Produktionsstätten ähnliche Probleme gibt. Daraus schloss die FDA, dass es kein zuverlässiges unternehmensweites Qualitätssystem gibt. Die FDA verweist auch auf den ICH Q7 Guide "GMP für Wirkstoffe" und erwartet von Wirkstoff-Herstellern, dass sie die Anforderungen dieses Guides umgesetzt werden.

Quelle: FDA Warning Letter an Trifarma S.p.A.

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