Lieferengpässe: endlich eine europäische Lösung?
Seminarempfehlung
26./27. November 2024
Wie werden Arzneimittel-Medizinprodukt-Kombinationen reguliert?
Der Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europäischen Parlaments (Committee on the Environment, Public Health and Food Safety) hatte einen Bericht zu Lieferengpässen bei Arzneimitteln erarbeitet, welchen das Europäische Parlament nun angenommen hat. Ziel ist, die Europäische Union im Bereich Arzneimittel und Medizinprodukte autarker zu machen.
Was bedeutet dies? Mit dem Entschluss wird die EU-Kommission aufgefordert, sicherzustellen, dass Arzneimittel in Europa besser verfügbar und erschwinglich gemacht werden können. Hier werden u.a. folgende Möglichkeiten genannt:
- Förderung der Rückholung der Arzneimittelherstellung nach Europa, u.a. durch finanzielle Anreize.
- Sicherung der bestehenden Arzneimittelherstellung in Europa, z.B. durch Förderung von Investitionen in die Qualität und Sicherheit der Arzneimittelversorgung.
- Berücksichtigung von Investitionen in die Herstellung von Wirkstoffen und Fertigprodukten in der EU bei Ausschreibungsverfahren.
- Berücksichtigung der Anzahl der Standorte der Produktionsstätten und von Investitionen in Forschung und Entwicklung bei Ausschreibungsverfahren.
- Vergabe von Aufträgen an mehrere Hersteller, vorzugsweise mit Produktionsstätten in der EU.
- Erarbeitung einer Richtlinie mit Mindeststandards für die Gesundheitssysteme in den Mitgliedstaaten.
- Flexiblere Vorschriften für Verpackungsformate.
- Mögliche längere Verfallsdaten.
- Einführung einer europäischen Apotheke für Notfallmedikamente.
Der Bericht ist zwar unverbindlich, soll aber bei der derzeitigen Erarbeitung der Arzneimittelstrategie der EU Kommission berücksichtigt werden.