Masterprotokolle für die Entwicklung von Arzneimitteln und biologischen Produkten
Seminarempfehlung
11./12. Februar 2025
Entwicklung, Herstellung, Prüfung, Freigabe und Distribution
Ein neuer Leitfaden der FDA gibt Empfehlungen zur Gestaltung und Analyse von Studien, die im Rahmen eines Masterprotokolls durchgeführt werden, sowie Hinweise zur Einreichung von Unterlagen zur Unterstützung der behördlichen Prüfung. Darüber hinaus enthält der Entwurf ein Beispiel für die Verwendung des eCTD (electronic common technical document) für ein Masterprotokoll.
Masterprotokoll und Masterprotokoll-Sponsor
Nach Angaben der FDA ist ein Masterprotokoll ein "Protokoll mit mehreren Teilstudien, die unterschiedliche Ziele haben können und koordinierte Maßnahmen zur Bewertung eines oder mehrerer Arzneimittel bei einer oder mehreren Krankheiten oder Zuständen innerhalb der Gesamtstudienstruktur beinhalten".
Der Begriff Masterprotokoll-Sponsor bezieht sich auf die Person oder Organisation, die die Verantwortung für das Master Protocol übernimmt und es initiiert. In vielen Fällen werden einzelne Arzneimittel, die für die Bewertung im Rahmen des Masterprotokolls ausgewählt wurden, auch im Rahmen separater, vom Masterprotokoll unabhängiger Anträge auf Zulassung neuer Arzneimittel (Investigational New Drug Applications, INDs) bewertet. Ein Sponsor, der für die Untersuchung eines einzelnen Arzneimittels verantwortlich ist, das im Rahmen einer separaten IND bewertet wird, wird als Sponsor des einzelnen Arzneimittels bezeichnet. Der Sponsor des Rahmenprotokolls und der Sponsor des einzelnen Arzneimittels können ein und dieselbe Einrichtung sein, müssen es aber nicht.
Vorteile und Herausforderungen bei der Verwendung eines Masterprotokolls
Der Leitfaden konzentriert sich in erster Linie auf randomisierte Dach- und Plattformstudien, die zum Nachweis der Sicherheit und der Wirksamkeit eines Arzneimittels beitragen sollen. Die erörterten Konzepte können auch für Studien in frühen Phasen oder Sondierungsstudien sowie für Studien, die zur Erfüllung von Verpflichtungen oder Anforderungen nach dem Inverkehrbringen durchgeführt werden, von Nutzen sein. Der Leitfaden gilt jedoch nicht für Masterprotokolle zur Bewertung von Arzneimitteln, die zum ersten Mal beim Menschen angewendet werden, da sowohl aus Sicht des Studiendesigns als auch aus regulatorischer Sicht besondere Merkmale zu berücksichtigen sind.
Masterprotokolle können die Entwicklung von Arzneimitteln beschleunigen, indem sie die Menge an Informationen maximieren, die aus den Forschungsaktivitäten gewonnen werden. Im Vergleich zu eigenständigen Studien mit separaten Protokollen kann ein Masterprotokoll bestimmte Vorteile bieten, und zwar
- gemeinsame Kontrollarme und andere gemeinsame Protokollelemente (z. B. Besuchsplan, Messverfahren),
- gemeinsame Infrastruktur (z. B. Rekrutierung, Netzwerk klinischer Standorte, zentrale Einrichtungen, zentrales Randomisierungssystem, Datenverwaltungssysteme),
- gemeinsame Aufsicht (z. B. Lenkungsausschuss, Datenprüfungsausschuss).
Ein Masterprotokoll kann daher in Situationen nützlich sein, in denen die Rekrutierung von Teilnehmenden schwierig ist, da der Vergleich mehrerer Arzneimittel mit einem gemeinsamen Placebo-Arm die Zahl der Studienteilnehmer mit Placebo im Vergleich zu mehreren Studien, in denen jedes Arzneimittel mit einem Placebo verglichen wird, verringern kann.
Andererseits bringen Masterprotokolle eine gewisse Komplexität mit sich, die die Anlaufzeit verlängern und zu Problemen bei der Gestaltung führen kann. Außerdem erfordern Masterprotokolle, an denen mehrere Interessengruppen beteiligt sind, ein hohes Maß an Koordination. Daher sollten Sponsoren diese Überlegungen sorgfältig abwägen, wenn sie entscheiden, ob ein Masterprotokoll als Teil eines Arzneimittelentwicklungsprogramms geeignet ist.
Weitere Informationen finden Sie im Leitfadenentwurf der FDA Master Protocols for Drug and Biological Product Development.