Media Fill und Rauchstudien: Sichtweise der FDA

Das Thema Media Fills ist der FDA wichtig - wie bereits berichtet! In einem aktuellen Warning Letter wurden Media Fills wieder kritisiert, zudem noch Mängel bei Rauchstudien. Was kritisierte die FDA?

Mit Hinweis auf 21 CFR 211.113 kritisierte die FDA unhygienische Verhaltensweisen, so bewegten sich z. B. Mitarbeiter im Bereich ISO 5 zu schnell. Das unhygienische Verhalten schlug sich auch in zwei Media Fills nieder, die misslungen waren. Die FDA kritisierte hier, dass keine Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene daraus abgeleitet wurden.   

Weiterhin kritisierte die FDA die Rauchstudien in den Reinräumen. Es wurde zu wenig Rauch produziert, um die unidirektionalen Strömung zeigen zu können. Ferner wurden in die Rauchstudien das Aufrüsten der Anlage und Eingriffe nicht mit abgedeckt. Generell wurde die hohe Zahl an Eingriffen an sich kritisiert und das Design des Raumes und der Abfüllanlage selbst. 

Das Antwortschreiben

Die Firma informierte die FDA in ihrem Antwortschreiben, dass sie zeitweise Abfülllinien nicht mehr belegen. Sie kündigen ein unabhängiges Review an, um das Design zu verbessern. Außerdem werden neue Rauchstudien zugesichert, um die Risiken zu identifizieren. Ein unabhängiger Berater wurde engagiert.

Forderungen der FDA

Die FDA kritisiert am Antwortschreiben, dass ihr die "Oversight" über die hygienische Verhalten der Mitarbeiter fehlt und eine Untersuchung, welchen Einfluss das bisher praktizierte unhygienische Verhalten auf die bisherigen Produkte hatte. Auch möchte die FDA wissen, welche Verbesserungen in den Rauchstudien geplant sind. Konkret fordert die FDA:

  • Ein Plan, der beschreibt, wie geeignete aseptische Praktiken und Reinraum-Verhalten sichergestellt angewendet werden. Eingeschlossen werde soll auch die Häufigkeiten, mit der die Qualitätseinheit die aseptischen Praktiken und die unterstützenden Arbeiten kontrolliert ("oversight").
  • Ein retrospektives Review und eine Risikobetrachtung, die den Einfluss der schlechten aseptischen Praktiken und des Reinraumverhalten auf die Qualität der Produkte und deren Sterilität betreffen.
  • Ein ausführliche Risikobetrachtung aller Kontaminationsgefährdungen in Bezug auf die aseptischen Prozesse, Ausrüstung und Räumlichkeiten. Genannt sind: 
    - Benennung aller menschlichen Interaktion im ISO 5 Raum
    - Angaben zum Standort der Ausrüstung und deren Verfügbarkeit, auch hinsichtich ergonomischen Betrachtungen
    - Die Luftqualität im ISO Raum 5 und den umgebenen Räumlichkeiten
    - Mögliche Reduktionen oder Abschaffungen von aseptischen Manipulationen
    - Ein Layout der Räumlichkeiten
    - Personal- und Materialflüsse
  • Zeitschienen und ein Plan, wie und wann die Ergebnisse der Risikobetrachtung zu den Kontaminationsgefahren angegangen werden.
  • Dokumentierte Rauchstudien (Video) unter dynamischen Bedingungen unter Einbeziehung der aseptischen Eingriffe, die eine unidirektionale Strömung zeigen.

Fazit

Rauchstudien sollen unter dynamischen Bedingungen durchgeführt werden und die üblichen Eingriffe im Sterilbereich sollen mit einbezogen werden. Die Media Fills zeigen, ob der aseptische Prozess "im Griff ist". Und wenn Media Fills scheitern, müssen sich Maßnahmen hinsichtlich hygienischem Verhalten davon ableiten.

Sie finden den den gesamten Warning-Letter auf der FDA-Webseite.

Auf der vor Ort Veranstaltung QV 3 "Validierung von sterilen und aseptischen Prozessen", 29./30. April 2025 in Heidelberg werden CGMP-Anforderungen sowohl zu Rauchsstudien als auch zu Media Fills behandelt.

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