Medizinisches Cannabis in Deutschland: Vom BtMG ins Cannabisgesetz?

Nach einem Entwurf für das Cannabisgesetz (CannG) soll Cannabis für medizinische Zwecke nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fallen. Der Arbeitsentwurf sieht für dieses spezielle Cannabis ein eigenes Kapitel vor. Dies ist jedoch noch in der Diskussion.

Was sich ändern könnte

Es geht um medizinisches Cannabis, das pflanzlichen Ursprungs ist, sowie um synthetisch hergestellte Cannabinoide, die der natürlichen Wirkstoffgruppe, den in der Pflanze vorkommenden Cannabinoiden, entsprechen (z.B. Dronabinol). Mit dem neuen Gesetz ist zu erwarten, dass auch Dronabinol aus dem Anwendungsbereich des BtMG herausgenommen und dann im CannG geregelt wird. Dementsprechend wird die Herstellung von Dronabinol (und von dronabinolhaltigen Zubereitungen / Darreichungsformen) nicht mehr der Erlaubnispflicht des BtMG unterliegen (eine Herstellungserlaubnis nach EU-GMP ist natürlich weiterhin erforderlich, z.B. für die Herstellung von Dronabinol-Kapseln).

Darüber hinaus enthält das Kapitel Regelungen zur Verschreibungspflicht, zur Import- und Exportgenehmigung, zum Anbau und dessen Überwachung. Der Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken soll in Deutschland jedoch weiterhin ausschließlich in der Verantwortung der Deutschen Cannabisagentur erfolgen.

Im Rahmen des Betriebs einer öffentlichen Apotheke oder einer Krankenhausapotheke dürfte Cannabis aus staatlich kontrolliertem Anbau für medizinische Zwecke auch ohne (BtMG-)Erlaubnis ein- und ausgeführt werden.

Weitere Informationen finden Sie in dem Artikel Apotheken dürfen Genusscannabis weder anbauen noch abgeben der DAZ (Deutsche Apotheker Zeitung) online.