Neue FDA Guidance zu Verträgen

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat den bereits lang erwarteten Entwurf der Guidance "Contract Manufacturing Arrangements for Drugs: Quality Agreements" veröffentlicht.

Im EU-GMP Leitfaden Kapitel 7 "Outsourced Activities" sind die Erwartungen bzgl. Qualitätsverträgen klar definiert. In den USA gingen die Informationen diesbezüglich aber bisher nicht besonders ins Detail. Die Vorgaben gemäß CFR verlangen von Vertragspartnern nicht ausdrücklich, ihre entsprechenden Verantwortlichkeiten in den Vereinbarungen zur Auftragsherstellung zu dokumentieren. Allerdings verlangen die Bestimmungen, dass die Verantwortlichkeiten und die Verfahren der Qualitätseinheit schriftlich festgehalten werden (21 CFR 211.22(d)). Mit der neuen Guidance will die FDA ihre aktuellen Ansichten bzgl. Definition, Etablierung und Dokumentation der Verantwortlichkeiten in der Auftragsherstellung von Arzneimitteln beschreiben, die den Current Good Manufacturing Practice (cGMP) unterliegen.

Die in diesem Dokument beschriebenen Qualitätsvereinbarungen beziehen sich nicht auf kommerzielle Verträge. Deshalb empfiehlt die amerikanische Behörde, Qualitätsvereinbarungen in separaten Dokumenten anzulegen.

Der neue Entwurf der Guidance beschreibt die Erwartungen zu den Verpflichtungen der Vertragspartner, den Verantwortlichkeiten und wie Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit der Arzneimittel in der Auftragsherstellung sicher gestellt werden können. Zum Anwendungsbereich gehören:

  • Wirkstoffe
  • Fertigsarzneimittel
  • Kombinationsprodukte sowie
  • Biologische Arzneimittel

Die Bezeichnung "Herstellung" im Sinne dieses Dokuments beinhaltet die Verarbeitung, Verpackung, Lagerung, Etikettierung, Prüfung und Abläufe in der Qualitätseinheit.

Ungeachtet der ausgelagerten Tätigkeiten bleibt die Qualitätseinheit des Auftraggebers letztendlich dafür verantwortlich, die vom Auftragshersteller hergestellten Arzneimittel freizugeben (21 CFR 210.3(12)). Das ist im Vergleich zu Europa anders, wo die Freigabe (die Zertifizierung der Qualified Person) ebenfalls ausgelagert werden kann.

Die grundlegenden Bereiche, die von der FDA erwartet werden könnten, sind

  • Zweck/ Umfang 
  • Bedingungen (inkl. fixen Terminen und Kündigungsklauseln) 
  • Konflikt-Resolution 
  • Verantwortlichkeiten, inkl. Kommunikation
    a. Verantwortlichkeiten der Qualitätseinheit
    b. Anlagen und Ausrüstung
    c. Materialmanagement
    d. Produktspezifische Bezeichnungen
    e. Laborkontrollen
    f. Dokumentation
    g. Change Control

Am Ende des Dokuments illustrieren beispielhafte Szenarien einige häufig auftretende Probleme in Vereinbarungen zur Auftragsherstellung. Diese Szenarien zeigen auch die Ansichten der FDA in Bezug auf mögliche Problemlösungen. Die Beispiele beanspruchen keine Exklusivität. Vielmehr will die Behörde damit der Industrie häufig angetroffene Sachverhalte beschreiben.

Die Guidance wird lediglich zu Kommentarzwecken verteilt. Kommentare und Vorschläge zu diesem Entwurf sollten innerhalb von 60 Tagen nach der Veröffentlichung im "Federal Register" eingereicht werden. Guidances spiegeln die aktuellen Ansichten der Behörde zu einem Thema wider und sollten lediglich als Empfehlungen betrachtet werden, es sei denn, spezifische regulatorische oder gesetzliche Anforderungen werden zitiert.

Quelle: Guidance for Industry "Contract Manufacturing Arrangements for Drugs: Quality Agreements"

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