Partikel in Parenteralia - Betrachtungsweise der FDA

Im Rahmen der diesjährigen ECA Konferenz "Particles in Parenterals" sprach Dr. Stephen E. Langille vom CDER, FDA zum Problem von partikulären Verunreinigungen in Injektionsware aus Sicht der US FDA. Gleich zu Beginn seines Vortrags stellte er ein Zitat von Janet Woodcock heraus: für die FDA ist im Sinne von hoher Qualität eines Arzneimittels nicht nur die klinische Performanz oder die Reinheit essentiell, sondern auch dessen Verfügbarkeit.

Diese Aussage spielt natürlich für Parenteralia hinsichtlich partikulärer Verunreinigungen eine ganz entscheidende Rolle. Fertigungsbedingt ist eine Spezifikation von 0 Partikeln nicht haltbar. Doch gerade diese Anforderungen sind für Dr. Langille in den verschiedenen Arzneibüchern USP, PhEur und JP nicht unbedingt klar genug. Für ihn muss durch den Prozess der 100% visuellen Kontrolle sichergestellt werden, dass eine Charge grundsätzlich (essentially) frei von sichtbaren Partikeln ist. Jeder einzelne Container einer Charge hingegen muss definitiv frei sein von Teilchen bzw. muss in der optischen Kontrolle ausgeschleust werden. In seinem Vortrag ging Dr. Langille dann weiter auf die Bedenken der FDA hinsichtlich partikulärer Verunreinigungen ein. Auch wenn nur sehr wenige Fälle dokumentiert sind, in denen Patienten durch partikuläre Verunreinigungen zu Schaden oder zu Tode gekommen sind, sieht die FDA Partikel in Arzneimitteln zur parenteralen Anwendung als Risiko. Die Dunkelziffer könnte aber auch deutlich höher liegen, stelle Dr. Langille heraus. So könnten Patienten mit chronischen Lungeleiden evt. unerkannt durch partikulär verursachte Emboli leiden oder versterben, was ursächlich aber ihrer primären Erkrankung zugeordnet wird und nicht der mit Partikeln verunreinigten Infusionslösung.

Die FDA betrachtet Meldungen über Arzneimittelchargen am Markt, bei denen Part gefunden wurden, risikobasiert, erläutere Stephen Langille. Die einzelnen Risikofaktoren, die hierbei betrachtet werden, sind: der Verabreichungsweg, die Zusammensetzung der Partikel, die Patientengruppe, die das Arzneimittel nimmt, die Anzahl der Partikel und deren Größe. So sieht die FDA das Risiko bei subkutaner oder intravitrealer Applikation geringer als bei intravenöser Verabreichung. Hinsichtlich der Zusammensetzung werden Silikonteilchen, Wirkstoffausfällungen oder Hautzellen weniger kritisch gesehen wie z.B. Glas, Edelstahl oder Rost-Teilchen, die für den Körper deutlich schwerer wieder loszuwerden sind. Als Patientengruppe mit dem größten Risiko sieht die FDA Kinder und Neugeborene, hier vor allem Frühgeborene, die parenteral ernährt werden müssen, gefolgt von älteren Patienten und chronisch Kranken. Hinsichtlich der Partikelanzahl spielt natürlich die Dosis bzw. die Menge des Medikaments welches verabreicht wird die entscheidende Rolle. LVPs stehen hier an erster Stelle des Risikos (Large Volume Parenterals), Infusionslösungen vor einmal verabreichten Arzneiformen wie z.B. Impfungen. Dr. Langille stelle hier noch die Ampulle heraus, die nach seinen Worten ‚immer noch' als Container für Parenteralia genutzt werde. Aus seinen Augen völlig unverständlich, da hier die Generation von Partikeln systembedingt sei und im Falle der Öffnung durch Patienten sogar völlig unkontrolliert erfolgt.

Den vollständigen Vortrag von Dr. Langille finden Sie im Mitglieder-Bereich der ECA Webseite.

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