PDA veröffentlicht im zweiten Anlauf einen Technischen Report zum Thema Prozessvalidierung

Die Parenteral Drug Association (PDA) gibt in unregelmäßigen Abständen sogenannte "Technical Reports" (TR) zu GMP-Themen heraus. Sie sind eine mögliche Quelle, um den Stand der Technik zu dem jeweiligen Thema zu erfahren.

Ganz neu ist nun der Technical Report Nr. 60 zum Thema "Process Validation: A Life Cycle Approach". Er ist als korrigierte Version veröffentlicht, da sich in die Erstausgabe einige Fehler eingeschlichen hatten. Er umfasst 92 Seiten und orientiert sich stark am Validierungs-Lebenszyklus-Modell der FDA.

Der Report ist in 9 Kapitel gegliedert:

1. Einführung
2. Glossar
3. Stufe 1 Prozessdesign
4. Stufe 2 Prozessqualifizierung
5. Stufe 3 Kontinuierliche Prozessverifizierung
6. Hilfssysteme und -Technologien zur Prozessvalidierung
7. Beispiele
8. Anhänge
9. Referenzen

Besonders interessant ist das Kapitel 4 zur Prozessqualifizierung, bei dem sich der Qualifizierungs-Teil bevorzugt an dem Dokument ASTM 2500-07 und an ISPE-Leitlinien orientiert. Im Unterkapitel "Process Performance Qualification (PPQ)" wird ausdrücklich erwähnt, dass die Anzahl erfolgreicher Validierungsläufe nicht als primäres Ziel der PPQ angesehen werden sollte. Vertiefend wird erwähnt, dass es nicht immer sinnvoll sein muss, statistische Ansätze zur Ermittlung der Anzahl an Validierungsläufen zu nutzen (z. B. wenn wenig Wirkstoff vorhanden ist). Dann wird die Risikoanalyse in Bezug auf Kenntnisse aus der Stufe 1 zum Schlüssel, die Anzahl der Läufe zu bestimmen. Ergebnisse eines erhöhten Probezugs in der Stufe 3 bestätigen dann (idealerweise) in solchen Fällen die Ergebnisse aus der Stufe 2 bzw. 1. Bezüglich statistischer Ansätze wird auf die Kapitel 6 und 8 verwiesen. Ebenfalls in diesem Kapitel 4 werden "Bracketing, Matrix und Family Approaches" vorgestellt. Mögliche Inhalte eines PPQ-Plans und -Berichts beenden dann das Kapitel.

Laut der FDA Guidance for Industry zur Prozessvalidierung sollten Altprodukte/-prozesse über die Stufe 3 in den Lebenszyklus eingebracht werden. Hier gibt der Report im Kapitel 5 (Kontinuierliche Prozessverifizierung) mit einem Fließdiagramm Hilfestellung, wie dies geschehen kann.

Das Kapitel 6 (Hilfssysteme und -Technologien zur Prozessvalidierung) zielt im wesentlichen auf Risikomanagement (mit teilweise sehr pragmatischen Beispielen), Design of Experiments (DoE), statistischer Prozesskontrolle (SPC), statistischer Probezug, PAT und Wissensmanagement ab.

Besonders spannend sind die Anhänge in Kapitel 8, werden doch hier Methoden vorgestellt zur Ermittlung der Anzahl an Validierungsläufen und Hinweise zu Typen von Regelkarten (SPC) gegeben.

Fazit: Der technische Report ist sehr umfassend und orientiert sich eng an der FDA Guidance for Industry Process Validation: General Principles and Practices. Besonders interessant sind die Praxis-Beispiele, insbesondere auch in Kapitel 7, in dem ein Beispiel für einen Validierungslebenszyklus an einem Biotech-("Large Molecule") und Parenteralia-Beispiel ("Small Molecule") komprimiert aufgezeigt wird. Leider ist der Report für Nicht-Mitglieder kostenpflichtig.

Zusammengestellt von
Sven Pommeranz
CONCEPT HEIDELBERG

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