Ph. Eur. Entwurf zu PAT
Seminarempfehlung
26/27 November 2024
In Pharmeuropa 30.1 wurde der Monographie-Entwurf 5.25. "Process Analytical Technology" zur Kommentierung bis 31. März 2018 veröffentlicht.
Laut des Kapitelentwurfes lässt sich Process Analytical Technology (PAT) als ein System zum Entwickeln, Analysieren und Überwachen von Herstellungsprozessen definieren. Es soll durch zeitnahe Messungen (beispielsweise während der Produktion) kritischer Qualitätsattribute (critical quality attributes, CQAs) und Leistungsmerkmale von Rohstoffen, Inprozessmaterialien und Prozessen die Qualität des Endproduktes sicherstellen.
Die Verknüpfung von Herstellungsprozessen und analytischen Verfahren ist entscheidend für PAT, da dies die Prozessentwicklung gemäß der Grundsätze von Quality by Design (QbD) erleichtert, "Real-time Release Testing" (RTRT) ermöglicht und kontinuierliche Herstellungsprozesse (Continuous Manufacturing) unterstützt.
Im Entwurf wird betont, dass der Begriff "analytisch" in Bezug auf PAT im erweiterten Sinne genutzt werde und sowohl chemische und physikalische als auch mikrobiologische Prüfungen umfasse, welche in den Herstellungsprozess integriert sind und mit entsprechenden Datenanalysen kombiniert werden. Die Form der Verknüpfung (z.B. "off-line", "at-line", "on-line" und "in-line") analytischer Methoden mit dem Herstellungsprozess ist von wesentlicher Bedeutung für die Anwendung von PAT. Diese Messungen können, abhängig vom Prozess, eine große Menge an Daten generieren, die verarbeitet werden müssen.
Zusätzlich liefert der Kapitelentwurf Definitionen für die verschiedenen oben genannten Formen der Verknüpfung, inklusive Beispielen zu Verknüpfungsmöglichkeiten für unterschiedliche Verfahren und Einsatzzwecke, zusammen mit einem jeweils empfohlenen Mess-System inklusive der Angabe der üblichen Durchlaufzeit. Darüber hinaus enthält der Entwurf Abschnitte zu "Comparison of process analytical interfacing modes", "Statistical process control (SPC)", und "Ph. Eur. Texts supporting the application of PAT". Die Ph.-Eur.-Kapitel, welche überarbeitet oder erweitert wurden, um die Anwendung von PAT zu unterstützen, sind unter anderem:
- 1. General Notices,
- 2.2.25 Absorption spectrophotometry, ultraviolet and visible,
- 2.2.37 X-Ray fluorescence spectrometry,
- 2.2.40 Near-infrared spectroscopy,
- 2.2.48 Raman spectroscopy,
- 2.9.47 Demonstration of uniformity of dosage units using large sample sizes,
- 5.1.6 Alternative methods for control of microbiological quality,
- 5.21 Chemometric methods applied to analytical data,
- 5.24 Chemical imaging.
In Abschnitt 1.1 von "General Notices" unter "Demonstration of compliance with the pharmacopoeia" heißt es: die Qualität einer Substanz im Sinne des Arzneibuches kann auf Basis des Produktdesigns, der Kontrollstrategie und Daten, die beispielsweise in Validierungsstudien für den Herstellungsprozess gewonnenen wurden, belegt werden. Es wird außerdem festgehalten, dass die Anwendung des Qualitätskontroll-Ansatzes unter Verwendung von PAT und/oder Real-Time Release Testing Strategien (inklusive parametrischer Freigabe) in der Qualitätskontrolle als Alternative zur alleinigen Endproduktprüfung genutzt werden könnte. Dies deckt sich auch mit dem Entwurf von Annex 17 des EU GMP Guide für Real Time Release Testing, welcher allen Erwartungen nach final und ohne weitere Änderungen im ersten Quartal 2018 veröffentlicht wird.
Nachdem Sie sich auf der Pharmeuropa Website registriert haben, erhalten Sie Zugriff auf den Monographie-Entwurf 5.25. "Process Analytical Technology".