Pharmaverbände unterstreichen Wichtigkeit eines MRA mit UK

Bereits im ersten Quartal diesen Jahres hatten drei europäische Industrieverbände (EFPIA, Medicines for Europe und AESGP) einen "Call for a Mutual Recognition Agreement on Good Manufacturing Practice (GMP) in the Context of Ambitious and Comprehensive EU-UK Future Relationship Negotiations" veröffentlicht. In diesem Papier erklärten die Verbände, dass die EU und das Vereinigte Königreich (United Kingdom; UK) gerade bei Arzneimitteln engste Beziehungen haben sollten. Gefordert wurde so schnell wie möglich zu einem Freihandelsabkommen zu kommen und später zu einem Abkommen über die gegenseitige Anerkennung (Mutual Recognition Agreement - MRA).

Nun haben sich weitere Arzneimittel-Verbände angeschlossen und in einem gemeinsamen Schreiben direkt an die Präsidentin der Kommission Ursula von der Leyen, die Präsidenten des Rates und des Parlaments sowie an Handelskommissar Phil Hogan und den Chefunterhändler der EU, Michel Barnier gewandt. Dies waren neben EFPIA, Medicines for Europe und AESGP auch EUCOPE (European Confederation of Pharmaceutical Entrepreneurs), EuropaBio und Vaccines Europe. Das Schreiben trägt den Titel " Joint Letter on the Need for a Mutual Recognition Agreement between the EU and UK").

In diesem Schreiben zeigen sich die Autoren "äußerst besorgt" über den mangelnden Fortschritt in den Verhandlungen und fordern die Adressaten auf, dem Zugang zu Medikamenten Vorrang vor "größeren politischen Erwägungen" einzuräumen. Es wird befürchtet, dass ein Scheitern der Verhandlungen zu Unterbrechungen in den Versorgungsketten für Medikamente führen wird, was sowohl für Patienten in der EU als auch in UK zu Verzögerungen beim Zugang zu Medikamenten führen wird. Langfristig werde die Wettbewerbsfähigkeit der EU und des Vereinigten Königreichs gegenüber den USA, Japan und China beeinträchtigt.

Ein MRA könnte auch außerhalb der offiziellen Handelsgespräche vereinbart werden, mit dem Ziel einer gegenseitigen Anerkennung von Chargen- und Importtests, amtlicher Arzneimittelkontrolllabors, GMP-Inspektionen und CE-Kennzeichnungen von Medizinprodukten. Hier wird auf bereits bestehende, vergleichbare Abkommen mit anderen Ländern verwiesen.

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