Pilotprogramm der FDA zu Established Conditions
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26/27 November 2024
Letztes Jahr hatte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) den Leitlinienentwurf ICH Q12 mit dem Titel "Technical and Regulatory Considerations for Pharmaceutical Product Lifecycle Management" veröffentlicht. Diese Leitlinie stellt einen risikobasierten Ansatz für das Handling von Änderungen nach der Zulassung dar und bietet den Antragstellern eine Möglichkeit, mit der Behörde eine Einigung über die festgelegten Bedingungen ("Established Conditions" = ECs) zu erzielen. Sobald die ICH Q12-Leitlinie finalisiert und umgesetzt ist, soll die Verwendung von ECs dazu beitragen, unnötige Einreichungen von Änderungsanträgen nach der Zulassung zu reduzieren. Dies kann dazu führen, dass Innovationen in der Herstellung gefördert werden und die Kosten für Fertigarzneimittel möglicherweise gesenkt werden. Das Konzept der ECs wird jedoch derzeit in der pharmazeutischen Industrie stark diskutiert, wie die kürzlich von der EMA vorgelegten Kommentare zeigen.
"Festgelegte Bedingungen" für die Herstellung und Kontrolle identifizieren
Laut der FDA können Beispiele für ECs Herstellungs- und Prüfanlagen sowie bestimmte Prozessparameter und Spezifikationen beinhalten. Im Leitlinienentwurf der FDA vom Jahr 2015 über ECs und meldepflichtige CMC-Änderungen definiert die Behörde ECs als "die Beschreibung des Produkts, des Herstellungsprozesses, der Anlagen und Ausrüstungen sowie der Elemente der zugehörigen Kontrollstrategie, wie sie in einem Antrag definiert sind, die die Prozessleistung und Qualität eines zugelassenen Produkts gewährleisten". Änderungen an solchen ECs sind der FDA zu melden. Diese Definition entspricht der ICH Q12-Leitlinie, die schreibt: "ECs sind rechtsverbindliche Informationen (oder zugelassene Parameter), die als notwendig erachtet werden, um die Produktqualität zu gewährleisten. Folglich erfordert jede Änderung der ECs eine Meldung an die zuständige Zulassungsbehörde."
Darüber hinaus beschreibt der ICH Q12-Leitlinienentwurf, wie ein Antragsteller so genannte "explizite" ECs identifizieren und vorschlagen kann, in denen die EC selbst oder die Berichtskategorie für die EC, falls sie geändert wird, von momentan bestehenden Anforderungen abweicht (z.B. könnte eine niedrigere Änderungskategorie für diese Art der Änderung beantragt werden). Solche expliziten ECs sollten durch eine angemessene Begründung unterstützt werden, die den Entwicklungsansatz des Antragstellers und das Risiko für die Produktqualität berücksichtigt. Die FDA erkennt an, dass "dieser Prozess sowohl für Antragsteller als auch für Mitarbeiter der Behörde neu sein wird", heißt es im Federal Register.
Daher wurden die Einzelheiten eines neuen Pilotprogramms zum Sammeln von Erfahrungen beim Erhalt, der Bewertung und der Kontaktaufnahme mit Bewerbern in Bezug auf die vorgeschlagenen ECs bekannt gegeben.
Pilotprogramm der FDA
FDAs Center for Drug Evaluation and Research (CDER) kündigte das neue Pilotprogramm an, bei dem Sponsoren ECs als Teil eines ursprünglichen New Drug Application (NDA), Abbreviated New Drug Application (ANDA), Biologics License Application (BLA) oder als Prior Approval Supplement (PAS) vorschlagen können. Die FDA wird "neun Anträge akzeptieren, die vor dem 30. Mai 2019 von Antragstellern eingereicht wurden, die beabsichtigen, im Falle von NDAs, ANDAs oder BLAs, entweder Originalanträge oder Ergänzungen zu vorherigen Anträgen/ Zulassungen, mit vorgeschlagenen ECs einzureichen", so die FDA. Die Einreichung des Antrags sollte bis spätestens 1. Juli 2019 bei der FDA erfolgen. Die FDA nennt vier Ziele für das Pilotprojekt:
- Erfahrungen bei der Bewertung expliziter ECs zu sammeln,
- Zusammenarbeit mit Antragstellern während des Überprüfungszyklus,
- Sicherstellung, dass Bewertungsentscheidungen getroffen werden, ohne negative Beeinträchtigung der Einhaltung von Fristen, und
- Identifizierung der zum Zeitpunkt der Zulassung vereinbarten ECs.
Darüber hinaus ermutigt die FDA die Bewerber, die Teil dieses Pilotprojekt werden, zu Vorabgesprächen ("pre-submission meetings") mit der Behörde. Obwohl das Center for Biologics Evaluation and Research (CBER) nicht an dem Pilotprojekt beteiligt ist, sagte die FDA, dass das CBER beabsichtigt, die Erfahrungen vom CDER zu nutzen, wenn es explizite ECs in zukünftigen Anträgen bewertet.
Mehr Informationen über die Teilnahme am Pilotprojekt finden Sie in der Mitteilung im Federal Register.