Reinigungsvalidierung aus Sicht der FDA
Seminarempfehlung
4./5. Dezember 2024
Mit Publikation der EMA Leiltinie zu Shared and Dedicated Facilities und der Revision des Annex 15 ist in das Thema Reinigungsvalidierung neue Bewegung gekommen. Das PDE-Konzept ist mittlerweile die bestimmende Größe. Wie sieht es aber bei der FDA aus?
Ein aktueller Warning Letter gerichtet an einen chinesischen Hersteller gibt hier einigen Aufschluss. Mit Hinweis auf 21 CFR 211.67 (b) zu "written procedures for cleaning and maintenace of equipment" kritisierte die FDA, dass keine adäquaten Reinigungsvalidierungs-Studien durchgeführt wurden. Die Fertigung erfolgt in nicht-dedizierten Anlagen, auf denen auch Produkte, die keine Arzneimittel sind, gefertigt werden.
Im Antwortschreiben an die FDA sicherte die Firma zu, Reinigungsvalidierungen retrospektiv durchzuführen. Die FDA möchte aber zusätzlich ergänzende Dokumentation bezüglich der CAPA-Aktivitäten, die die Firma vorschlägt. Die FDA nennt die Produktion von Arzneimitteln und Nicht-Arzneimitteln in derselben Ausrüstung "unakzeptabel". Sofern die Firma weiterhin beide Produktgruppen fertigen möchte, soll sie der FDA einen Plan vorlegen, der zeigt, wie die dann dedizierten Linien in den Räumlichkeiten angeordnet sind.
Zusätzlich verlangt die FDA eine Risikobetrachtung bzgl. spezifischer Produktwechsel hinsichtlich der potentiellen (cross-)contamination. Die Risikoanalyse sollte Pläne bzgl. Produktqualität und Risiken zu Patientensicherheit umfassen, im Hinblick auf bereits auf dem Markt befindliche Produkte bis hin zu möglichen Rückrufen.
Das waren aber nicht die einzigen Mängel dort. Mit Hinweis auf 21 CFR 211.22(a) kritisiert die FDA ebenfalls, dass Produkte ohne QA-Einbindung freigegeben wurden, obwohl ihre Spezifikationen nicht stimmten. Ferne wurde Ware freigegeben, bevor die Gehaltswerte bestimmt waren.
Manche Tests, die spezifiziert waren, wurden generell nicht durchgeführt und im Stabilitätsprogramm waren keine Gehaltsbestimmungen vorgesehen.
Diese doch sehr erheblichen Mängel führten zu einem Importstopp für diese Firma. Wie nahezu immer bei solchen Verfehlungen empfiehlt die FDA in solchen Fällen ("strongly"), einen GMP-Berater hinzuzuziehen.
Der Warning Letter ist auf der FDA-Website einsehbar.