Schwere GMP-Verstöße bei chinesischem Wirkstoff-Hersteller - elementare GMP-Grundsätze nicht beachtet

Am 7. Juli 2014 hat die FDA dem Wirkstoffhersteller Zhejiang Jiuzhou Pharmaceutical Co., Ltd. mit Sitz in Taizhou, Zhejiang Provinz in China einen Warning Letter ausgestellt. Der Warning Letter kann als ein "perfektes", aber negatives Beispiel für mangelnde GMP Umsetzung bezeichnet werden. Die von den FDA-Inspektoren gefundenen kritischen Abweichungen zeigen, dass die Grundprinzipien von GMP nicht verstanden wurden, und/oder dass das Management nicht bereit war, sie durch entsprechende GMP-Schulungen und durch notwendigen Ressourcen (z.B. genug Personal) umzusetzen.

1) Zhejiang Jiuzhou hat vor dem Vertrieb der Wirkstoffe nicht alle Batch Production Records überprüft. Diese Praxis war kein Versehen, zumal die FDA-Inspektoren heraus fanden, dass mehrere Mitarbeiter das Problem kannten.

2) Das Unternehmen hat die Produktionsvorgänge zu deren Zeitpunkt nicht dokumentiert. Dieses Grundprinzip von GMP sollte von allen Mitarbeitern verstanden werden, wird aber immer wieder von Inspektoren als Abweichung gefunden. Gemäß des FDA Warning Letters war es üblich, im Produktions-Bericht Zeilen leer zu lassen, um Informationen später zu ergänzen. Darüber hinaus wurde die Firma beschuldigt, Daten gefälscht zu haben. Bei einer Kontrolle musste ein Mitarbeiter zugeben, dass er Aufzeichnungen gefälscht hatte. Den Aufzeichnungen zufolge hatte er einen Batch Record als QS-Prüfer unterschrieben, das aber nie getan.

3) Der FDA Warning Letter führt außerdem auf, dass das Unternehmen die Produktionsanlage nicht gemäß cGMP-Anforderungen unterhalten hat. Auch das ist ein Grundprinzip von GMP. Jeder sollte auch wissen, dass die FDA-Inspektoren in der Regel prüfen, ob die in früheren Inspektionen festgestellten Abweichungen wie von der FDA gefordertet abgestellt wurden. Aber die Firma musste zugeben, dass Lecks im Wasseraufbereitungs-System, die während der letzten FDA-Inspektion gefunden wurden, nicht alle erkannt und repariert wurden.

Die FDA-Inspektion ergab, dass das Management für die festgestellten Probleme verantwortlich ist. Die Arbeitsbelastung war für die Mitarbeiter zu groß. Dies ist ein wieder ein Problem, das in vielen Unternehmen beobachtet werden kann. Es ist ein Grundprinzip von GMP, dass das Management für die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen verantwortlich ist.

Schließlich wurde die Firma für den Verkauf von Wirkstoffen verantwortlich gemacht, die nicht von Zhejiang Jiuzhou hergestellt wurden. Das Unternehmen kaufte Wirkstoffe von einem externen Anbieter und etikettierte sie um - ohne Aufsicht einer Qualitäts-Abteilung. Die FDA schreibt:

"Die Informationen aus dem ursprünglichen Analyse-Zertifikat des tatsächlichen Herstellers wurden auf ein neues Analyse-Zertifikat mit Zhejiang Jiuzhou Pharmaceutical Co. Briefkopf und ohne Information zum tatsächlichen Hersteller oder zum Labor, das die Analyse durchgeführt hat, übertragen. Darüber hinaus wurden auf den Fässern neue Etiketten angebracht, die Zhejiang Jiuzhou Pharmaceutical Co. als Hersteller identifizierten. Auf diese Weise verschleierte die Firma die Lieferkette dieser Wirkstoffe."

Zhejiang Jiuzhou Pharmaceutical erklärte den FDA-Inspektoren, dass eine Firma namens Zonebanner für diese Fälschung verantwortlich war. Die FDA-Inspektoren fanden jedoch heraus, dass sich die Firma Zonebanner nicht nur im selben Gebäude befand, sondern entdeckten auch Organisationscharts, die belegten, dass das Zonebanner Management an den CEO von Zhejiang Jiuzhou Pharmaceutical Co. berichtete.

Quelle: FDA Warning Letter to Zhejiang Jiuzhou Pharmaceutical Co

Weitere Information finden Sie unter Import Alert für Zhejiang Jiuzhou und Zonebanner

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