Umgang mit Abweichungen und CAPA immer wieder kritisiert

Abweichungen und CAPA bleiben Top-Thema bei Inspektionen. Dass hierbei nicht immer alles wie gewünscht läuft, zeigen Zusammenfassungen der Inspektorate über deren Beobachtungen. So hat auch die britische Behörde MHRA (Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency) kürzlich ihre Top 10 der gemachten Beobachtungen veröffentlicht. Der Bericht umfasst den Zeitraum April 2011 bis März 2012 und fasst die Auffälligkeiten von 303 Inspektionen zusammen.

Die unabhängig vom Bereich häufigsten Mängel in der betrachteten Periode waren:
1. Untersuchung von Abweichungen
2. Qualitätsmanagement / Change Control
3. CAPA
4. Reklamationen und Rückrufe
5. Qualitätsmanagement
6. Audit von Zulieferern und Vertragsnehmern
7. Potentielle Kontamination
8. Dokumentation/Technical Agreements
9. Herstelldokumentation
10. Prozessvalidierung

Die Untersuchung von Abweichungen führt die Liste an und war auch im vorherigen Jahr auf Platz 1 der Liste. Bereits auf Platz 3 folgen Beobachtungen zur CAPA-Thematik.

Wie lässt sich dies aber erklären? Hierzu hatte die MHRA im Jahr 2010 einen Satz mit 16 häufig gestellten Fragen (FAQs) zu Quality Risk Management (QRM) veröffentlicht. Die Fragen mit den entsprechenden Antworten vermitteln einen guten Überblick und geben nützliche Hinweise, wie EU-Inspektorate QRM-Elemente in Bezug auf die ICH Guidelines Q9 und Q10 inspizieren und durchzusetzen zu beabsichtigen. Die englische Behörde hat ausdrücklich betont, dass zukünftig alle Inspektionen QRM-Prozesse einbeziehen werden, da sie in Kapitel 1 des EG-GMP Leitfadens (Teil 1) gefordert werden. Dazu gehört auch die Handhabung von Reklamationen, Abweichungsmanagement und CAPA.

"Production Record Review" - seit 5 Jahren in den FDA Warning Letters am häufigsten zitiert 

Im vergangenen Fiskaljahr (FY 2011, vom Oktober 2010 bis September 2011) hat die FDA insgesamt 39 Warning Letters an in- und ausländische Arzneimittelfirmen ausgestellt. Das ist nahezu die gleiche Anzahl wie im FY 2010, in dem 41 Firmen einen Warning Letter erhielten. Interessant  ist die Tatsache, dass nun schon zum fünften Mal in Folge der gleiche GMP-Mangel am häufigsten beanstandet wurde, nämlich der Verstoß gegen die Forderungen des 21 CFR 211.192 "Production Record Review".

Bei näherer Betrachtung wird aber klar, dass die meisten Beobachtungen auf "Failures in deviation management" und mangelndes CAPA zurückzuführen sind. In den meisten Fällen wurden zwar Abweichungen von den pharmazeutischen Unternehmen festgestellt und dokumentiert (eben im "Production Record") - jedoch wurden weder (nachweislich) Untersuchungen durchgeführt noch Konsequenzen abgeleitet.

Hier einige Beispiele aus dem FY2010:

  • "Your firm failed to perform an investigation or determine the root cause…"
  • "No corrective or preventive action was documented"
  • "We are unable to evaluate these corrective actions because you failed to provide supporting documentation"
  • "You failed to conduct adequate investigations that result in your implementation of corrective actions to prevent recurrence of the problems and evaluate other potentially affected lots"
  • "Although a deviation investigation was conducted, the investigation was not thorough (e.g., identification of other affected lots, root cause determination, and corrective and preventive actions)"

Aktuelle Entwicklungen wie der von der FDA veröffentlichte Quality System Guide, ICH Q10 und diese Inspektionsergebnisse heben die zunehmende Bedeutung von CAPA deutlich hervor.

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