Veröffentlichung eines EMA Dokumentes zur Erstellung einer Guideline zu mRNA-Impfstoffen

Das veröffentlichte Dokument von der European Medicines Agency befasst sich mit der Notwendigkeit, eine Leitlinie zu den Qualitätsaspekten von mRNA-Impfstoffen zu erstellen. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Anträge auf klinische Prüfungen für Humanprodukte und auf Marktzulassung für mRNA-haltige Produkte erheblich vergrößert und wird in nächster Zeit voraussichtlich weiter steigen. Aus analytischer und regulatorischer Sicht sind mRNA-Impfstoffe interessant, da ihre Klassifizierung vom Ziel abhängt und/oder davon, ob sie auf chemischem oder biologischem Wege gewonnen werden. mRNA-Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten müssen mit den derzeit gültigen Leitlinien für Humanimpfstoffe übereinstimmen, jedoch wird diese neue Technologie in den bestehenden Leitlinien nicht vollständig berücksichtigt. Es wird daher vorgeschlagen, einen Leitfaden zu erstellen, der die spezifischen Aspekte des Herstellungsprozesses, der Charakterisierung, der Spezifikationen und der analytischen Kontrolle sowie die Definition des Wirkstoffs und des Fertigprodukts für mRNA-Impfstoffe zur Prävention von Infektionskrankheiten behandelt.

Der Geltungsbereich der Leitlinie wird auf mRNA-Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten (einschließlich selbst-amplifizierende mRNA) beschränkt. mRNA-basierte Therapeutika fallen nicht in den Geltungsbereich des Dokuments. Es ist erstmal nicht beabsichtigt, spezifische Anforderungen an mRNA-Impfstoffe für klinische Studien zu behandeln, jedoch können die beschriebenen wissenschaftlichen Grundsätze auch bei der pharmazeutischen Entwicklung angewandt werden.

Da die Herstellung von mRNA-Impfstoffen mit den allgemeinen Leitlinien für Humanimpfstoffe übereinstimmen muss, können für diese neuartigen Produkte besondere Qualitätserwägungen gelten. Die vorgeschlagene Leitlinie orientiert sich an der Struktur des CTD-Moduls 3, soweit dies relevant ist. Darüber hinaus werden Überlegungen zum Fertigprodukt (z. B. Wahl der Hilfsstoffe, Formulierungs- und Herstellungsaspekte), die für mRNA-haltige Fertigproduktformulierungen relevant sind, behandelt. Der Leitfaden enthält Informationen und regulatorische Überlegungen zu folgenden Schlüsselaspekten der Herstellung und Qualitätskontrolle:

  • Definitionen der Begriffe: Ausgangsstoffe, Wirkstoff, Zwischenprodukt, Hilfsstoffe und Fertigprodukt
  • Kontrolle der Ausgangsstoffe
  • Entwicklung einer integrierten Kontrollstrategie für den Wirkstoff und das Fertigprodukt
  • Herstellungsprozess, um eine gleichbleibende Qualität der mRNA-Impfstoffe zu gewährleisten, basierend auf relevanten kritischen Qualitätsmerkmalen (CQAs)
  • Charakterisierungsansätze einschließlich Untersuchung des Verunreinigungsprofils
  • Reinheitskontrollstrategie: verfahrens- und produktbedingte Verunreinigungen sowie andere potenzielle Verunreinigungen und Methoden zu deren Kontrolle
  • Wirkstoff- und Fertigproduktspezifikationen
  • Wirksamkeitsprüfung: verschiedene Tests können erforderlich sein, um verschiedene Aspekte der Wirksamkeit zu kontrollieren, einschließlich der Funktionalität (z. B. mRNA-Expression, Proteinexpression in transduzierten Zellen)
  • Verschiedene Aspekte in Bezug auf die Formulierungsstrategien, einschließlich Überlegungen zur Bildung und zum Herstellungsverfahren von Lipid-Nanopartikeln (LNP) und deren Stabilität
  • Stabilitätsstudien für Wirkstoff und Fertigprodukt

Weitere regulatorische Überlegungen und Herausforderungen

Der beschriebene Leitfaden setzt sich ebenfalls mit den folgenden regulatorischen Überlegungen und Herausforderungen auseinander:

  • Die Entwicklung und Prüfung von bivalenten und multivalenten Impfstoffen sowie Änderungen der bestehenden mRNA-Impfstämme
  • Selbst-amplifizierende mRNA (sa-mRNA), verpackt in LNPs
  • Andere Trägersysteme (d. h. Nicht-LNPs)

Die EMA bittet um Unterstützung bei diesem Dokument und benötigt hierfür Ihr Fachwissen. Die Kommentierung dieses Dokumentes endet am 30. September 2023.

Das vollständige EMA Originaldokument finden Sie unter Concept Paper on the development of a Guideline on the quality aspects of mRNA vaccines.

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