Warning Letter an indischen Sterilhersteller aufgrund von Kreuzkontamination und Partikeln
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Bereits im April 2024 inspizierte die FDA die Produktionsstätte eines Herstellers in Gujarat, Indien. Aufgrund mehrerer schwerwiegender GMP-Verstöße folgte nun ein Warning Letter der Behörde. Die wichtigsten festgestellten Mängel waren dabei wiederkehrende Kreuzkontamination und Glaspartikel in den Injektabilia.
Kreuzkontamination von Produkten
Der Hersteller stellte über mehrere Monate hinweg immer wieder Kreuzkontaminationen zwischen verschiedenen Chargen von Arzneimitteln fest. Dies war auf eine unzureichende Reinigung der gemeinsam genutzten Produktionsanlagen zurückzuführen. Besonders problematisch war die Produktion eines bestimmten Arzneimittels, das als besonders klebrig an den Kontaktflächen galt. Der Reinigungsprozess war jedoch nicht darauf ausgelegt, diese speziellen Rückstände vollständig zu entfernen.
Trotz dieser bekannten Mängel setzte der Hersteller die Produktion fort, ohne eine umfassende Untersuchung durchzuführen, um alle betroffenen Chargen und Anlagen zu identifizieren. Als Korrekturmaßnahme wurde lediglich eine verbesserte Reinigung eingeführt, die jedoch die Kreuzkontamination nicht vollständig verhindern konnte. Mehrere Chargen wurden sogar freigegeben, obwohl der Hersteller in anderen Chargen eine auffällige Kontamination festgestellt hatte, für die es keine ausreichende Erklärung oder Untersuchung gab. Aufgrund dieser Kreuzkontaminationen wurde später ein Rückruf veranlasst.
Der Hersteller hat sich daraufhin verpflichtet, Produkte, die auf nicht-dediziertem Equipment hergestellt werden, gezielt auf Nebenprodukte (Verwandte Substanzen) zu monitoren. Für die FDA ist dies unzureichend, da diese Art der Kontamination im Allgemeinen ungleichmäßig verteilt ist und eine Prüfung allein nicht ausreicht, um das Ausmaß einer Kreuzkontamination zu bestimmen und die damit verbundenen Risiken zu mindern.
Kontamination mit Glaspartikeln
In mehreren Chargen einer Injektionslösung wurden Glaspartikel gefunden. Anstatt eine gründliche Ursachenforschung durchzuführen, begnügte sich der Hersteller mit wiederholten visuellen Inspektionen, bis die Anforderungen eingehalten wurden, ohne die eigentliche Ursache zu ermitteln. Dies stellt laut FDA ein erhebliches Risiko dar, da somit potenziell kontaminierter Chargen auf den Markt gelangen können.
Außerdem waren die Mitarbeiter der visuellen Inspektion, nicht ausreichend qualifiziert. Die in der Marktware gefundenen Glaspartikel waren wesentlich kleiner, als die Partikel, mit denen das Personal geschult worden war, was gemäß FDA zu einer unzureichenden Kontrolle führt. Es folgte ein Rückruf der Injektionslösung.
Unzureichende aseptische Produktion und Validierung
Die FDA befand auch die aseptischen Arbeitsweisen während der Herstellung für unzureichend, insbesondere durch Kontakt von Mitarbeitern mit sterilen Oberflächen und unzureichender Luftführung. Visualisierung der Luftströmung (Smoke Studies) zeigten, dass der unidirektionale Luftstrom nicht ausreicht, um aseptische Verhältnisse während der Produktion zu gewährleisten.
Die FDA fordert den Indischen Hersteller auf, umfassende Korrekturmaßnahmen zu ergreifen, einschließlich einer Überprüfung der Reinigungs-, visuellen Inspektions- und aseptischen Verfahren. Es wurde empfohlen, einen externen GMP-Berater hinzuzuziehen, um zukünftige Verstöße zu vermeiden.
Den ausführlichen Warning Letter an den Indischen Sterilhersteller finden Sie auf der Seite der FDA.