Warning Letter der FDA zur Qualitätskontrolle von OTC Produkten

In der Zeit vom 28. bis30. November hatte die FDA die Arzneimittelherstellung der SnugZ USA Inc inspiziert und dabei eine ganze Reihe von wesentlichen Verstößen gegen die Vorschriften der Current Good Manufacturing Practice (CGMP) für Fertigarzneimittel festgestellt.
Da die verwendeten Methoden, Einrichtungen oder Kontrollen zur Herstellung, Verarbeitung, Verpackung oder zum Halten nicht CGMP-konform sind, sind die betroffenen Arzneimittel im Sinne des Federal Food, Drug, and Cosmetic Act (FD&C Act) nicht zur Freigabe geeignet, weil sie potentiell außerhalb der Spezifikation oder kontaminiert sind.

Unter anderem stellten die Inspektoren Versäumnisse bei folgenden Punkten fest:

1. Laboranalytik und Mikrobiologie

  • Keine ausreichenden Laboranalysen  bezüglich der Übereinstimmung mit den endgültigen Spezifikationen
  • Mangelnde Prüfung von Identität und Stärke jedes Wirkstoffs
  • Fehlende Prüfung auf Abwesenheit von  unerwünschten Mikroorganismen
  • Keine Ermittlung der Gesamtkeimzahl (TMC)

Entsprechend fordert die FDA in Ihrem Warning Letter die folgenden Nachweise:

  • Verfahren zur Prüfung aller Fertigarzneimittel nach den Vorgaben Ihres Unternehmens
  • Abgeschlossene chemische und mikrobielle analytische Methodenvalidierung, Gerätevalidierung und aktualisierte Testmethoden
  • Angabe von Spezifikationen, denen die Arzneimittel vor einer Chargenfreigabe entsprechen müssen
  • Eine Zusammenfassung der Testergebnisse, die bei der Prüfung von Rückstellmustern aller Arzneimittel innerhalb des Verfallszeitraums. 
  • Diese Testergebnisse sollten die Identität und Stärke der Wirkstoffe sowie alle anderen geeigneten Qualitätsmerkmale beinhalten.

2. Überprüfung von Komponenten des Arzneimittels

  • Fehlende Prüfung der Identität jeder Komponente eines Arzneimittels
  • Keine Validierung oder Überprüfung der Testanalysen der Zulieferer

Das heißt, eingehende pharmazeutische Wirkstoffe (API) und andere Rohstoffe wurden nicht ausreichend überprüft, um die Konformität mit Identität, Reinheit, Stärke und anderen Spezifikationen festzustellen. Stattdessen verließ sich das Unternehmen bei der Freigabe auf die CoA der Zulieferer und überprüfte deren Analytik nicht entsprechend.

Dazu fordert die FDA:

  • Ein aktualisiertes Verfahren zur Prüfung eingehender Komponenten mit beigefügtem CAPA-Plan
  • Wenn das Lieferanten-COA zu Grunde gelegt werden soll, muss die Eignung der Methodik validiert sein
  • Eine umfassende, unabhängige Überprüfung der Materialsystemse, um festzustellen, ob alle Behälter, Verschlüsse und Inhaltsstoffe von jedem Lieferanten ausreichend qualifiziert sind.

3. Qualitätskontrollsystem für Arzneimittelbehälter, Verschlüsse, prozessbegleitende Materialien, Verpackungsmaterialien

In diesem Bereich war keine entsprechende QK-Einheit und kein zugehöriges System der Verantwortlichkeiten etabliert. Dadurch mangelte es auch an Anweisungen und Dokumentation zu:

  • Änderungskontrollsysteme
  • Jährliche Produktbewertungen
  • Zulassung oder Ablehnung von Arzneimitteln

4. In-Prozess Kontrolle

  • Schriftliche Verfahrensanweisungen zur Produktions- und In-Prozess Kontrolle fehlten und die verwendeten Prozesse waren nicht validiert.
  • Entsprechend fehlte der Nachweis von Identität, Stärke, Qualität und Reinheit der AM.

In der Folge fordert die FDA:

  • Protokolle für Ihre Validierungs- und Qualifizierungsaktivitäten
  • Bewertung von verteilten Chargen der OTC-Arzneimittel

5. Aufbereitung von Geräten und Maschinen

Die angemessene und regelmäßige Reinigung und ggf. nötige Sterilisation von Geräten und Produktionsutensilien erfolgte nicht. Es wurden verschmutzte Abfüllanlagen gefunden und es existierte auch keine Reinigungsvalidierung.

Dazu fordert die FDA:

  • Einen Plan zur Bewertung von Reinigungsverfahren und -praktiken
  • Reinigungsvalidierungsstudien zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen
  • Eine Risikobewertung von Chargen, die innerhalb der Haltbarkeitsfrist zur Verteilung freigegeben wurden

Ausführlichere Informationen finden Sie direkt im Warning Letter der FDA an SnugZ USA.

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