Weiterer Warning Letter mit multiplen Abweichungen an eine koreanische Unternehmen

Am 16. April veröffentlichte die FDA einen weitern Warning Letter an einen koreanischen Hersteller von rezeptfreien topischen Arzneimitteln. Bereits bei einer Inspektion im Juli 2017 waren damals ähnliche Mängel bei diesem Hersteller observiert worden. Im aktuellen Warnig Letter wurden folgende Mängel aufgelistet:

Mängel

1. Ein von der Firma hergestelltes Produkt ist eine Heilsalbe für trockene Haut. Die für die Herstellung eingesetzten Bestandteile und Ausgangstoffe wurden allerdings nur unzureichend auf Ihre Bestanteile und evtl. Belastungen geprüft. Einige der Komponenten, bei denen ein Risiko auf eine Verunreinigung mit Ethylen- bzw. Diethylen Glykol besteht, wurden nicht chargenbezogen geprüft. Dies umfasst unter anderem die Prüfung von Glycerin und bestimmte andere Hochrisiko-Arzneimittelbestandteile1 für die ein Grenzwerttest im United States Pharmacopeia (USP) erforderlich ist, um sicherzustellen, dass diese Bestandteile die relevanten Sicherheitsgrenzwerte für DEG- oder EG-Gehalte einhalten.  Die FDA weist in Ihrem Warning Letter darauf hin, dass die Verwendung von Bestandteilen, die mit DEG oder EG verunreinigt sind, weltweit zu verschiedenen tödlichen Vergiftungsfällen bei Menschen geführt hat. Deshalb hatte die FDA ihren Leitfaden "Testing of Glycerin, Propylene Glycol, Maltitol Solution, Hydrogenated Starch Hydrolysate, Sorbitol Solution, and Other High-Risk Drug Components for Diethylene Glycol and Ethylene Glycol" vor kurzem aktualisiert.

2. Darüber hinaus hatte C&T Dream es versäumt, angemessene schriftliche Verfahren für die Produktions- und Prozesskontrolle einzuführen, die dazu dienen, die Identität, Stärke, Qualität und Reinheit der hergestellten Produkte sicherzustellen. Die vorhandenen Produktions- und Prozesskontrollen waren nicht validiert, wodurch nicht belegbar war, dass man damit in der Lage war, ein OTC-Arzneimittel mit definierten Qualitätsmerkmalen konsistent herzustellen. Die FDA geht davon aus, dass ohne eine Prozessvalidierung die Solidität des Designs und der Zustand der Kontrolle eines Prozesses während seines gesamten Lebenszyklus nicht bewertet werden kann. Die FDA sagt an dieser Stelle: "Jede wichtige Stufe eines Herstellungsprozesses muss angemessen konzipiert sein und die Qualität der Rohstoffe, der In-Prozess-Materialien und der fertigen Arzneimittel sicherstellen. Prozessqualifizierungsstudien umfassen eine intensive Überwachung und Prüfung während jeder bedeutenden Prozessstufe, um Schwankungen innerhalb einer Charge zu charakterisieren und die Chargen zu bewerten, um festzustellen, ob ein anfänglicher Kontrollzustand erreicht wurde. Erfolgreiche Prozessqualifizierungsstudien sind vor dem kommerziellen Vertrieb erforderlich. Danach ist eine kontinuierliche, wachsame Überwachung der Prozessleistung und der Produktqualität erforderlich, um einen stabilen Herstellungsbetrieb während des gesamten Produktlebenszyklus zu gewährleisten."
(Übers. der Red.)

3. Ein dritter Mangel betraf die für die Herstellung, Verarbeitung, Verpackung oder Lagerung von Arzneimitteln genutzten Gebäude, die nicht in einem entsprechenden Zustand waren, bzw. gehalten wurden. Neben Wasserschäden und schimmelähnlicher Substanzen im Eingangsbereich des F&E-Zentrums stießen die Inspektoren auch auf eine undichte Decke  im Bereich des Etagenlagers im F&E-Zentrum. Dort waren einfach nur Plastikfolien an der Decke befestigt, um das Leck einzudämmen.  Die FDA betont in ihrem Schreiben, dass die Einrichtung bzw. Gebäude in einem guten Zustand befinden und die hygienischen Bedingungen aufrechterhalten werden müssen, um die Arzneimittel vor möglichen Kontaminationen zu schützen.

Aktueller Status

Obwohl die Firma nach der vergangenen Inspektion spezifische Abhilfemaßnahmen vorgeschlagen hatte, zeigen die wiederholten Versäumnisse, dass die Aufsicht und Kontrolle der Geschäftsführung über die Herstellung von Arzneimitteln unzureichend ist.

Aktuell hat der Hersteller die Produktion für den US-Markt wohl eingestellt, er steht aber auch der Liste der FDA für Importwarnungen. Die FDA weist darauf hin, dass vor einer erneuten Lieferung von Produkten in die USA die Mängel behoben sein müssen und die FDA vorher von einer gewünschten Importwiederaufnahme in Kenntnis gesetzt werden muss. 

Weitere Details dazu können Sie direkt im Warning Letter der FDA finden.

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