Welche Konsequenzen birgt das MRA mit der FDA für die QP?

Am 2. März 2017 teilten die US-FDA und die European Medicines Agency (EMA) mit, dass sie ein sogenanntes MRA (Mutual Recognition Agreement) abgeschlossen haben. Infolgedessen würde eine Produktionsstätte nur von der zuständigen örtlichen Behörde (oder anderen Inspektoraten, die nicht von einem MRA erfasst werden) inspiziert werden. FDA-Inspektionen in der EU oder EU-Inspektionen in den USA sollten dann nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden. Das MRA wird im November 2017 in Kraft treten.

Was ist sonst noch wichtig für dieSachkundige Person (Qualified Person, QP)?

Analytische Prüfung von importierter Ware

Eine analytische Prüfung von importierter Ware soll zukünftig entfallen. Gilt das für alle Mitgliedsstaaten gleich? Oder wird die Prüfung bei der Einfuhr in einigen Mitgliedstaaten weiterhin erforderlich sein und in anderen nicht- gemäß dem Beitrittszeitrahmen? Hierzu gibt es eine Erklärung in Artikel 19 "Inkrafttreten": "Unbeschadet des Absatzes 1 gilt Artikel 9 [Chargenprüfung] dieses Anhangs erst ab dem Zeitpunkt, an dem alle in Anhang 2 aufgeführten Behörden für Humanarzneimittel in den EU-Mitgliedsstaaten von der FDA anerkannt wurden." So wird sich nach dem 1. November zunächst nichts ändern, denn bis dato werden nicht alle Mitgliedstaaten von der FDA anerkannt. Die Einfuhrprüfung muss also durchgeführt werden, bis alle Mitgliedstaaten als gleichwertig betrachtet werden. Nach Implementierung dieses Teils der Vereinbarung wird die Qualified Person von der Verantwortung für die Durchführung der Kontrollen gemäß Artikel 51 Absatz 1 der Richtlinie 2001/83 / EG und in Artikel 55 Absatz 1 der Richtlinie 2001/82 / EG entbunden - mit folgenden Bestimmungen:

  • Das Produkt wurde in den Vereinigten Staaten hergestellt
  • Die entsprechenden Kontrollen wurden in den Vereinigten Staaten durchgeführt
  • Jede Charge wird von einem Chargenzertifikat begleitet (in Übereinstimmung mit dem WHO-Zertifizierungssystem), das vom Hersteller ausgestellt wird und bescheinigt, dass das Produkt den Anforderungen der Zulassung entspricht und von der für die Freigabe der Charge verantwortlichen Person unterzeichnet wurde.

GMP-Zertifikate

Derzeit sind die Zulassungsanträge für EU-Behörden, die Arzneimittelhersteller in den USA aufführen, verpflichtet, den Besitz einer von der FDA ausgestellten Lizenz vorzulegen [Art. 8.3 (k) / 12.3 (m) der Richtlinie 2001/83 (2) / EG] sowie ein für den Standort von einer EU-Behörde ausgestelltes EU-GMP-Zertifikat. Aber mit der vollständigen Umsetzung des MRA werden diese EU-GMP-Zertifikate nicht mehr ausgestellt werden. Und die FDA stellt normalerweise keine GMP-Zertifikate aus. Daher ist ein alternativer Ansatz erforderlich (das Ausstellen von GMP-Zertifikaten ist nicht Teil des aktuellen FDA-Systems, aber es wird daran gearbeitet, eine passende Alternative zu finden).

GMP Audits

Der Inhaber der Herstellungserlaubnis ist für die Lieferantenqualifizierung verantwortlich, aber letztendlich liegen Lieferantenqualifizierung und die jeweiligen Audits in der Verantwortung der Qualified Person (die Durchführung kann delegiert werden - wie in Anhang 16 der EU GMP-Richtlinien definiert). Die QP des Zulassungsinhabers ist für die Zertifizierung des Arzneimittels zur Freigabe für den Markt verantwortlich. Sie muss dabei auch sicherstellen, dass alle GMP-Anforderungen innerhalb der Hersell-und Lieferkette berücksichtigt bzw. eingehalten wurden. Audits werden auch weiterhin noch ein wesentlicher Bestandteil dieses Prozesses sein. Ein weiterer wesentlicher Teil ist die Überprüfung der verfügbaren GMP-Zertifikate. Hier muss der QP sehen, was in Zukunft verfügbar sein wird und welche Informationen in Abwesenheit eines EU-GMP-Zertifikats verwendet werden können.

Die QP muss also in Zukunft ein Auge darauf haben, was zur Verfügung steht, um Produktionsstandorte in den USA in Abwesenheit eines GMP-Zertifikats zu qualifizieren. Auch die Prüfung der importierten Materialien muss noch durchgeführt werden, bis das MRA vollständig implementiert ist.

Das MRA sowie andere internationale Entwicklungen und ihre möglichen Auswirkungen auf GMP, Hersteller und im Besonderen auf QPs werden auch beim diesjährigen QP Forum in Budapest diskutiert.

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